Historisches Dampfbad in Innsbruck
Öffentliche Bäder haben in Europa eine sehr lange Tradition, die bis weit in die Antike zurück reicht. Während wir heute unter „Bädern“ v.a. Sport- und Freizeiteinrichtungen verstehen, dienten die Badeanstalten der Griechen und Römer oder die Badehäuser des Mittelalters in erster Linie der körperlichen Hygiene. Mit den Pestepedemien verschwanden die Badehäuser allerdings wegen der Ansteckungsgefahr, und im Barock verwendete man dann zur Körperpflege lieber Parfum als Wasser. Erst mit der Aufklärung erkannte man auch wieder die Bedeutung der Körperpflege für die Gesundheit und das Wohlergehen des Menschen.
Geschichte der Badekultur
In den ländlichen Gebieten gab es bereits seit Beginn der Neuzeit die sogenannten „Bauernbadln“, Badeanstalten der Landbevölkerung, oftmals an einer Heil- oder Thermalquelle gelegen. Diese dienten allerdings weniger der täglichen Hygiene, sondern waren eine Art früher Wellness-Einrichtung. Das Baden war hier Teil von Erholungs- und Kuraufenthalten und Ausgleich zu der harten körperlichen Arbeit.
Im städtischen Gebiet entstanden mit dem gesteigerten Hygienebedürfnis ab 1800 vermehrt „Volksbäder“, in (Ost)Österreich auch „Tröpferlbad“ genannt. Die Ausstattung von Wohnhäusern mit Fließwasser war ja bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die große Ausnahme, und so etwas wie ein Vollbad daheim nicht oder nur selten möglich. man ging deshalb daran, öffentliche Wasch- und Badeanstalten für Arbeiter zu erbauen, zuerst Mitte des 19. Jahrhunderts in England, danach in Belgien, der Schweiz, in Österreich und Deutschland.
Im städtischen Gebiet entstanden mit dem gesteigerten Hygienebedürfnis ab 1800 vermehrt „Volksbäder“, in (Ost)Österreich auch „Tröpferlbad“ genannt. Die Ausstattung von Wohnhäusern mit Fließwasser war ja bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die große Ausnahme, und so etwas wie ein Vollbad daheim nicht oder nur selten möglich. man ging deshalb daran, öffentliche Wasch- und Badeanstalten für Arbeiter zu erbauen, zuerst Mitte des 19. Jahrhunderts in England, danach in Belgien, der Schweiz, in Österreich und Deutschland.
Ein architektonisches Juwel
In Innsbruck entstanden insbesondere in der Zwischenkriegszeit mehrere öffentliche Badeanstalten, die nach wie vor sowohl baukünstlerisch als auch funktional auf höchstem Niveau sind. Ein besonderes Juwel ist das Dampfbad in der Salurner Straße, das 1926/27 unter dem städtischen Baudirektor Friedrich Konzert errichtet wurde, der u.a. auch das Hallenbad in der Amraserstraße plante. Das Innsbrucker Dampfbad, ein markantes Eckgebäude, steht stilistisch zwischen Jugendstil und Neuer Sachlichkeit und besticht auf den ersten Blick mit vielen liebevollen, formschönen und durchaus prächtigen Details in der Ausstattung. Die früher prunkvoll bemalten Glasfenster im Eingangsbereich wurden leider im Zweiten Weltkrieg zerstört, ansonsten blieb das Gebäude aber zum Glück unbeschädigt.
Ende der 1980er-Jahre wurde das Städtische Dampfbad von Grund auf saniert und renoviert und erstrahlt seit der Wiedereröffnung im alten Glanz. Besonders beeindruckend sind das mit rotem Marmor verkleidete Foyer und der Bassinraum mit seinen Mosaiken und bunten Glasfenstern. Im Gegensatz zu vielen anderen Volksbädern, die in den letzten Jahrzehnten geschlossen wurden, ist das Innsbrucker Dampfbad nach wie vor in Betrieb und somit ein höchst lebendiges kulturgeschichtliches Denkmal.
Ende der 1980er-Jahre wurde das Städtische Dampfbad von Grund auf saniert und renoviert und erstrahlt seit der Wiedereröffnung im alten Glanz. Besonders beeindruckend sind das mit rotem Marmor verkleidete Foyer und der Bassinraum mit seinen Mosaiken und bunten Glasfenstern. Im Gegensatz zu vielen anderen Volksbädern, die in den letzten Jahrzehnten geschlossen wurden, ist das Innsbrucker Dampfbad nach wie vor in Betrieb und somit ein höchst lebendiges kulturgeschichtliches Denkmal.
Ein Beitrag von Gerhard Waiz
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