Die Innsbrucker Hofkirche befindet sich im Zentrum der Landeshauptstadt am Rande der Altstadt. Sie wurde als Grabkirche für Maximilian errichtet, der allerdings – gemäß seinem auf dem Sterbebett geäußerten Wunsch – in Wiener Neustadt begraben ist. Auch das Grabdenkmal sollte ursprünglich dort errichtet werden, doch waren die Figuren zu groß und zu schwer, so dass ein Transport unmöglich schien. Maximilians Enkel, Kaiser Ferdinand I., entschied deshalb, das leere Grabmal in Innsbruck aufstellen zu lassen. Wegen ihrer dunklen Färbung wurden die Statuen dort bald nur mehr die „schwarzen Mander“ genannt.
Maximilians ursprüngliche Idee war ein Trauerzug nach antikem Vorbild. Damit sollte Glanz und Ruhm des deutschen Kaisertums sowie des Hauses Habsburg im Besonderen in eine Reihe mit den Römischen Kaisern der Antike gestellt werden. Eine Serie von Büsten der Römischen Imperatoren – diese befinden sich heute auf Schloss Ambras – bezeugte die Kontinuität der Kaiserwürde. Die Statuen von Heiligen aus dem Hause Habsburg wiederum standen für die besondere Verbindung zu Kirche und Pabst.
Am beeindruckendsten sind mit Sicherheit die riesigen „schwarzen Mander“, unter denen sich übrigens im Gegensatz zu ihrem volkstümlichen Namen sehr wohl auch Frauen befinden. Begonnen wurde mit den Arbeiten an diesen monumentalen Figuren bereits 1502, die erste Statue wurde 1509 gegossen. Nach den ursprünglichen Entwürfen waren insgesamt 40 Bronzestatuen geplant, bei Maximilians Tod waren jedoch erst 11 fertig. Die Arbeiten wurden zwar fortgeführt, schließlich beließ man es aber bei den auch heute noch aufgestellten 28 Figuren, zu groß waren Aufwand und Kosten für den Guss. Dargestellt sind neben Vorfahren Maximilians – u.a. sein Vater, Kaiser Friedrich III., Rudolf von Habsburg, Erzherzog Sigismund der Münzreiche oder Herzog Leopold III. – auch sein Schwiegervater Karl der Kühne von Burgund, der spanische König Ferdinand der Katholische, Maximilians Sohn Philipp der Schöne und dessen Frau Johanna, der Babenberger Markgraf Leopold III., aber auch der König von Jerusalem, Gottfried von Bouillon, und der fränkische König Chlodwig I. Ebenfalls unter den Figuren zu finden sind die beiden Gattinnen Maximilians, Maria von Burgund und Maria Bianca Sforza.
Fast alle Statuen wurden in der Innsbrucker Gusshütte gegossen. Weil die Arbeit zwischenzeitlich aber gar zu langsam voranschritt, ging der Auftrag für zwei Statuen nach Nürnberg. Dort lieferte Albrecht Dürer die Entwürfe für den legendären König Artus und den Gotenkönig Theoderich. Besonders Artus war für Maximilian, den Kaiser an der Schwelle zur Neuzeit, der Inbegriff klassischen Rittertums.
Im Mittelpunkt des gesamten Grabdenkmals steht das (leere) Hochgrab nach einem Entwurf des Prager Malers Florian Abel, auf dem 21 Marmorreliefs Szenen aus dem Leben Maximilians zeigen. Zuoberst sieht man – umgeben von den vier Kardinaltugenden –Maximilian selbst. Diese Statue wurde erst 1584 vollendet. Besonders prächtig ist das umgebende Gitter, eine Schmiedearbeit des Prager Hofschlossers Jörg Schmiedhammer.