Berühmt ist sie v.a. für ihre einzigartigen Fresken, die ebenfalls noch aus karolingischer Zeit stammen. Zusammen mit St. Prokulus in Naturns zählt St. Benedikt zu den wichtigsten Baudenkmälern des Frühmittelalters in Südtirol.
Die Kirche, ein rechteckiger Saalbau, steht in ungünstiger Lage und wurde öfters übermurt. Das Mauerwerk war deshalb stets feucht. Manche Wissenschafter nehmen an, dass die Kirche über einem keltischen Quellheiligtum errichtet wurde, Beweise dafür gibt es aber nicht. Ursprünglich besaß St. Benedikt auch keinen Turm; dieser wurde vermutlich erst im 12. Jahrhundert erbaut und wirkt ein wenig überdimensioniert.
Im Kircheninneren weist der schlichte rechteckige Saal an der Altarwand drei ins Mauerwerk gehauene Nischen mit Hufeisenbögen auf. Diese Nischen waren mit Stuckreliefs verziert, von denen nur mehr Fragmente erhalten sind, und sind mit Malereien ausgeschmückt, die wahrscheinlich von lombardischen Malern stammen und in die ersten Jahre des 9. Jahrhunderts datiert werden. In der linken Nische ist der Hl. Stephanus abgebildet, und der rechten Papst Gregor der Große und in der mittleren Christus mit zwei Engeln. Am interessantesten sind aber zweifellos die beiden Stifterportraits. Sie zeigen den Bischof von Chur und einen fränkischen Grundherrn in Tracht. Dieses Portrait ist das einzigartig in ganz Europa, nirgends sonst gibt es eine vergleichbare Darstellung!
Auch an der Nordwand sind Fresken erhalten: Unter einem der ältesten Mäanderbänder im Alpenraum sehen wir zwei fragmentarisch erhaltene Bilderzeilen. Die obere zeigt wiederum Papst Gregor den Großen sowie einen Pauluszyklus. Im unteren Bildstreifen sind vermutlich Szenen aus dem Leben des Heiligen Benedikt dargestellt.
Früher war der Altarraum durch Säulen vom restlichen Kirchenraum abgegrenzt. Eine dieser Säulen befindet sich noch in der Kirche, der Rest dieser Chorschranke, die ein Meisterwerk lombardischer Steinmetzkunst darstellt, ist heute im Bozner Stadtmuseum zu bewundern. Die Kirche St. Benedikt kann ganzjährig besucht werden: Von April bis November 2011 Montag – Samstag von 10.00 – 11.30 Uhr; von 12. Juli bis 25. August 2011 dienstags, mittwochs und donnerstags auch von 15.00 – 16.00 Uhr. In den Wintermonaten ist die Kirche jeden Freitag um 10 Uhr geöffnet. Informationen über Führungen erhalten Sie im Tourismusbüro Mals.