02.11.2023
Kultur im Südtirol-Urlaub: Die Stiftung Borodina
Zahlreiche wohlhabende Industrielle, Kaufleute bzw. Mitglieder des Hochadels aus Russland zog es früher nach Meran, darunter auch Nadezhda Ivanovna Borodina.
Nadezhda Ivanovna Borodina war die Tochter eines zaristischen Würdenträgers und wie zahlreiche andere Gäste zu dieser Zeit litt auch sie an Tuberkulose und hoffte, hier Heilung zu finden. Allerdings trat die gewünschte Wirkung nicht ein und so verließ sie Meran, um weiter an die Cote d'Azur zu reisen, wo sie allerdings im Jahr 1889 im Alter von nur 37 Jahren verstarb.
Erbe für Sanatoriumsbau
Einen Teil ihres Erbes vermachte Borodina dem Meraner Russenkomitee, um den Bau einer russisch-orthodoxen Kirche bzw. eines Sanatoriums voranzutreiben. Für die Villa Borodina, die von ihr gestiftet wurde, brachte man den Hausrat von Moskau extra nach Meran. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs kam der russische Tourismus allerdings zum Erliegen, stattdessen setzte man russische Kriegsgefangene, die 1915 über den Brenner gekommen waren, für landwirtschaftliche Arbeiten ein. Ab dem Jahr 1935 war ein städtischer Verwalter für die Stiftung zuständig, in den 1970er Jahren wurde schließlich aus der Villa Borodina ein Pensionistenheim, das dann aber bankrottging. Durch den Einsatz von Olga von Sture stellte man aber die russisch-orthodoxe Kirche im Jahr 1973 schließlich unter Denkmalschutz.
Infobox:
Adresse: Schafferstraße 21, 39012 Meran
Tipp: Wer sich für das jüdische Leben in der Stadt Meran interessiert, erhält Informationen darüber auch im jüdischen Museum, bzw in der Synagoge in Meran.
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