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Ex-Skirennläufer und Bergbauer aus Südtirol

Herbert Plank

Herbert Plank fand nach seiner erfolgreichen Karriere als Skirennläufer in der Bewirtung seines Heimathofs in Südtirol einen Ausgleich zu seinem Leben als Geschäftsmann.

Herbert Plank
Herbert Plank - (c) Plank

Herbert du hast vor einigen Jahren den Bauernhof deiner Eltern geerbt, was bedeutet es für dich Bergbauer zu sein?
Ich verstehe die Bewirtung des Bergbauernhofes als Passion und bin mit Leib und Seele Landwirt. Ich wohne und arbeite seit 2006 gemeinsam mit meiner Frau und meinen drei Söhnen auf dem Ralserhof in Raminges, der weit ab vom hektischen Alltag von idyllischer Ruhe gekennzeichnet ist. Besucher, die sich unseren Bauernhof und die Tiere gerne genauer ansehen möchten, sind bei uns immer willkommen.

Was genau erzeugen Sie am Ralserhof in Südtirol?
Wir bewirtschaften ca. 7 Hektar Wald und Wiesen und verwenden das im Sommer mit viel Handarbeit geerntete Heu als Nahrungsmittel für unsere Rinder, Ziegen, Hasen und Hühner. Hauptsächlich aber bin ich mit der Aufzucht meiner Jungrinder beschäftigt die hier am Hof das Licht der Welt erblicken und erzeuge biologisches Fleisch aus Mutterkuhhaltung.

Das heißt die Tiere verbringen ihr ganzes Leben hier am Hof?
Ganz genau, uns liegt das Wohl der Tiere sehr am Herzen. Seit einigen Jahren haben wir uns für die heimische Rasse Grauvieh entschieden, sie ist typisch für unsere Region und eine alte und genügsame Rasse von besonders hoher Fleischqualität. Als ich mich gemeinsam mit meiner Familie zurMutterkuhhaltung entschlossen habe, war uns klar, dass die Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden sollen. Das Jungrind kann bis zur Schlachtreife die fetthaltige und nährstoffreiche Milch der Mutter saugen und dadurch rasch an Gewicht zunehmen, das ersetzt bei weitem jeglichen Einsatz von Kraftfutter. Der Ralserhof bietet die besten Voraussetzungen, dafür die Tiere artgerecht zu halten.

Was macht diese Voraussetzungen aus und worauf kommt es besonders an?
In der Herde fühlen sich die Kühe auf unseren weiten Feldern am wohlsten. Durch die Mutterkuhhaltung in der Herde kann das Kalb das ganze Jahr hindurch an der Seite der Mutter und anderer Jungrinder aufwachsen und sich entfalten. Somit wird eine gesunde Entwicklung des Jungtiers gewährleistet und die Tiere sind so gut wie nie krank.

Was macht die Mutterkuhhaltung auf einem Bergbauernhof so besonders?
Ganz einfach, die Rinder haben das ganze Jahr über die Möglichkeit sich im Freien aufzuhalten, das entspricht ihrem Naturell. Aber im Sommer sind sie mindestens 3 bis 4 Monate auf der Hoch-Alm auf über 1.500 Metern Meereshöhe, auf Wellness-Urlaub möchte ich fast sagen. Dort haben sie viel Bewegung und es wachsen feine Bergwiesenkräuter und nicht so sehr sattes fettiges Gras. Das alles ist besser für das Fleischwachstum und wenn sie nach dem Almabtrieb wieder nach Hause kommen, werden sie mit dem hofeigenen Heu gefüttert. Das garantiert mir und meiner Familie eine sehr hohe Fleischqualität und ich bin davon überzeugt, dass die Aufzucht der Kälber durch die Mutterkuhhaltung am artgerechtesten ist.

Kälber von Herbert Plank

Wie viele Rinder halten Sie derzeit?
Im Moment haben wir 4 Mutterkühe und 3 Kälber. Aufgrund der immer wieder auftretenden Nahrungsmittelskandale überlegen wir den Bestand zu erhöhen.

Warum das?
Damit mehr kritische Konsumenten die Möglichkeit haben in den Genuss gesunder und regionaler Lebensmittel zu kommen. Langfristig wird sich der Trend in Richtung nachhaltiger und kleiner Wirtschaftskreisläufe durchsetzen, die Zeit ist auf unserer Seite, das Konsumdenken und –handeln ist zu kurzfristig orientiert und schadet dem Menschen.

Und wie erreichen Sie diese bewussten Konsumenten? Als Direktvermarkter ist es doch ungleich schwierig und aufwändig mit all den bürokratischen und organisatorischen Hürden die für Frischfleisch gelten?
Das ist Richtig, deshalb bin ich froh seit 2013 als Mitglied der Genossenschaft „WippLamb“ zu agieren. Dort wird unser Rind garantiert stressfrei geschlachtet, lange abgehangen und schonend verarbeitet. Die gesamte Vermarktung wird von der Genossenschaft betrieben, damit hat man wieder mehr Zeit sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, den Hof und die Tiere. Dadurch dass die Genossenschaft keine Eigeninteressen verfolgt, sondern im Sinne der Mitglieder arbeitet, ist das Vertrauen nochmals stärker und das ist das A&O bei der Lebensmittelvermarktung.

Herr Plank haben Sie noch einen Geheimtipp für uns?
Aus dem Fleisch unserer Rinder und Kühe kann man vielerlei Köstlichkeiten zaubern. Am besten schmeckt mir persönlich das von meiner Frau zubereitete Gulasch.

Haben Sie auch einen Insidertipp für uns ?

Als alter Skihase kann ich allen Wintersportbegeisterten die „Staudi-Piste“ in Ladurns als alpinen Leckerbissen empfehlen, diese Piste ist besonders breit, sehr steil und traumhaft zum Befahren.

Herbert Plank
Tschöfs-Raminges 14
I-39049 Sterzing Südtirol
Tel.: +39 0472 764 581
info@ralserhof.it
www.ralserhof.com

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