Sie zählen zu den Wahrzeichen Südtirols – die Dolomiten mit ihrem zerklüfteten Erscheinungsbild aus Gipfeln, Massiven, Zinnen und Plateaus. Weil es sich um eine der fünfzig schönsten Landschaften Europas handelt und der Reichtum an Natur- und Nationalparks beeindruckend hoch ist, tragen Teile dieser Gebirgsgruppe in den südlichen Kalkalpen auch verdienterweise den Titel „UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten“.
Dolomiten
Von tropischen Korallenriffen zu mächtigen Bergzinnen
Dabei hatte es hier nicht immer so ausgesehen. Es mag kaum vorstellbar sein, doch einst schwappten hier die Wellen eines prähistorischen Tropenmeers über mächtige Meeresriffe und weitläufige Korallenbänke. Von den heutigen Bergen war vor 230 Millionen Jahren noch nicht viel zu sehen. Nicht von der Marmolata, mit 3.343 Metern der höchste Berg der Dolomiten-Gruppe, und auch nicht von den Drei Zinnen, dem Rosengarten, dem Schlern, der Sellagruppe, der Geislergruppe oder dem Langkofel.
Durch Schmelzwasser und Verwitterung entstand erst die charakteristische Mischung aus steilen Riffen, spektakulären Zinnen, terrassierten Hochplateaus und sanft abfallenden Almen, wofür die Dolomiten heute bekannt und beliebt sind.
Besonders malerisch kommt diese zur Geltung, wenn die Sonne untergeht und alles in ein magisches, rötliches Licht taucht – das Naturschauspiel, das als „Alpenglühen“ oder „Enrosadira“ bezeichnet wird, verleiht den südtiroler Abendstunden ein wildromantisches Flair.
Ein Name wie in Stein gemeißelt
Ihren Namen verdanken die Dolomiten dem französischen Mineralogen Déodat Gratet de Dolomieu, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts das vorherrschende Gestein analysierte und eine ortstypische Carbonat-Zusammensetzung entdeckte, die in weiterer Folge als Dolomit in die Geschichte eingehen sollte.
Tatsächlich ist nur ein kleiner Teil der Gebirgsgruppe, die vor Dolomieus Entdeckung noch „Bleiche Berge“ hieß, aus jenem Gestein. Den Großteil machen Kalksedimente aus, Ablagerungen aus Muscheln und Korallen, die schließlich für den weißlich-grauen Farbton verantwortlich sind.
Die heutigen Dolomiten erstrecken sich über fünf italienische Provinzen – Südtirol, Trentino, Udine, Pordeone und Belluno. Variierende Höhenangaben und unterschiedliche Definitionen machen eine Zählung zwar nicht leicht, aber es kann davon ausgegangen werden, dass in den Dolomiten mehr als 60 Hauptgipfel die magische Dreitausender-Marke überragen. Die bereits erwähnte Marmolata ist einer davon und verfügt zudem über den einzigen noch existierenden größeren Gletscher dieser Gebirgsgruppe.
Wanderschaft und Schneegestöber
Die Dolomiten werden im Norden durch das Pustertal begrenzt, im Osten bildet das Sextental den Abschluss. Im Süden markieren der Fluss Piave und das Valsugana-Tal die Grenze, im Westen nehmen das Eisacktal und das Etschtal diese trennende Rolle ein. Heute lebt die Region hauptsächlich vom Tourismus.
Zehn verschiedene Dolomiten-Höhenwege locken Wanderer in die überwältigende Naturlandschaft, und in zwölf Skigebieten, die unter der Dachmarke „Dolomiti Superski“ auftreten, wird das Skifahren zu einer überregionalen Angelegenheit: Für 450 Liftanlagen benötigt man bloß einen einzigen Pass und kann dann auf mehr als 1.200 Pistenkilometern seine Schwünge in den Schnee ziehen. Cortina d’Ampezzo ist einer dieser klassischen Skiorte, in dem das „Dolce Vita“ auch in den Wintermonaten freudig pulsiert und für ein hohes Aufkommen an internationalen Gästen sorgt. Selbst James Bond, der Geheimagent Ihrer Majestät, der britischen Königin, hat hier schon seine Verfolger auf der Skipiste abgehängt.
Wir haben für Sie ein paar der bedeutendsten Gebirgsstöcke und Berggruppen der Dolomiten näher angeschaut.
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