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Die Fresken von Max Weiler in der Theresienkirche

Die Theresienkirche im Innsbrucker Stadtteil Hungerburg birgt einen einzigartigen Schatz: Einen Freskenzyklus des weltberühmten Tiroler Malers Max Weiler, der im Nachkriegs-Österreich allerdings für heftige Auseinandersetzungen sorgte.

Die Fresken von Max Weiler in der Theresienkirche
Die Fresken von Max Weiler in der Theresienkirche - © Max Weiler in der Theresienkirche

Die Thérèse von Lisieux geweihte Kirche auf der Innsbrucker Hungerburg wurde 1931/32 nach Plänen von Ing. Siegfried Thurner erbaut. 1935 wurde Ernst Nepo, ein aus Tschechien stammender und in Innsbruck beheimateter Künstler, mit der künstlerischen Gestaltung betraut. Von ihm stammen das Bild der Hl. Therese an der Außenwand und die Bilder im Altarraum. Mit dem Anschluss 1938 wurden die Arbeiten eingestellt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sollte auch das Langhaus anlässlich des 150-Jahr-Jubiläums des Tiroler Herz Jesu-Bundes mit Fresken geschmückt werden. Die Herz-Jesu-Verehrung hat in Tirol eine lange Tradition, ganz besonders seit dem Jahr 1796, als Napoleons Armeen Tirol bedrohten, und der Stamser Abt Stöckl bei den Tiroler Landständen in Bozen beantragte, „fortan das Fest des göttlichen Herzens Jesu mit feierlichem Gottesdienst zu begehen, wenn Tirol von der drohenden Feindesgefahr befreit werde“. Die französischen Truppen wurden – vorerst – abgewehrt und der Herz-Jesu-Kult wuchs zum Bestandteil des Tiroler Nationalbewusstseins.

Den Wettbewerb zur Ausgestaltung der Theresienkirche gewann 1946 Max Weiler, der später einer der angesehensten Künstler der Gegenwart werden sollte. Er schuf in den folgenden beiden Jahren einen Zyklus großer, farbintensiver Fresken, die neben den biblischen Ereignissen auch das Zeitgeschehen im damaligen Tirol thematisieren. Vier Szenen sind dargestellt: „Die Verehrung des Herzens Jesu“, „Die Herz-Jesu-Sonne“, „Johannesminne und Ölberg“ und „Der Lanzenstich“. darüber hinaus existieren noch zahlreiche Skizzen zu weiteren Bildern, die allerdings nicht zur Ausführung gelangten.

Skandal um den „Lanzenstich“

Schon während der Arbeiten kam es zu ersten heftigen Protesten, und Weiler war gezwungen, Änderungen vorzunehmen. So bekam etwa eine ursprünglich nackte Venus Kleider übergemalt. 1948 eskalierte der Streit, die Arbeiten wurden abgebrochen und die Bilder mussten von der Polizei vor einer empörten Bevölkerung geschützt werden. Skandaliesiert wurde v.a. der „Lanzenstich“, auf dem die „Römischen Legionäre“ allesamt die Tiroler Tracht von Bauern und Schützen tragen. Auch dass manche der dargestellten Figuren Ähnlichkeit mit damals lebenden Personen zeigten, sorgte für Aufregung.

Ein Landarbeiter aus Ebbs brachte bei Gericht Klage gegen die Bilder ein, von denen er sich persönlich verletzt fühlte. Die Klage wurde jedoch aus formalen Gründen abgewiesen. Andere Gegner des Werks unter Führung des Jesuitenpaters Karl Felch brachten den Fall im Vatikan vor. Nach Befragung des Innsbrucker Bischofs Paulus Rusch entschied der Vatikan, dass die Fresken zu beseitigen wären. Von 1950 bis 1958 wurden sie verhängt.

Heute erregen die Fresken zum Glück keinen Ärger mehr, obwohl ihre Kraft nach wie vor ungebrochen ist. Sogar Wegweiser gibt es heute auf der Hungerburg, hat man den 2001 verstorbenen Weiler inzwischen doch längst in die lange Reihe großer Tiroler aufgenommen. Ein Besuch in der Theresienkirche lohnt sich allemal, denn die Fresken zählen zu den herausragenden Beispielen sakraler Kunst des 20. Jahrhunderts.

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