Schwierigkeitsstufe: Mittelschwer bis schwer
Höhenmeter: etwa 2.800 Meter
Gesamtzeit Aufstieg: etwa 10,5 Stunden
Eisige Gletscher rücken sich in das Bild, das man vom Großvenediger, dem Hauptgipfel der Venedigergruppe (Hohe Tauern) und einem der höchsten Berge Österreichs, hat. Dass man von seiner Spitze weit bis ins entfernte Venedig blicken kann, ist ein Mythos, der noch von keinem Besteiger bestätigt werden konnte. Etwas plausibler klingt da noch die Theorie, wonach venezianische Händler in grauer Vorzeit hier ihre Route Richtung Süden entlang marschierten.
Auch lange Zeit vorher, gab es bereits einige Versuche, den Gipfel zu erreichen. Erzherzog Johann gehörte ebenfalls in diese illustre Runde, scheiterte aber bei dem Experiment. Nun liegt es an Ihnen, es besser zu machen…
Denken Sie daran, dass dieses Vorhaben ein gutes Kontingent an Zeit braucht und für zwei Tage ausgerichtet ist. Es ist also nicht falsch, wenn Sie einen Zwischenstopp bei einer Hütte einlegen und dort Ihr Nachtlager aufschlagen.
Die Tour beginnt beim Parkplatz Hopffeldboden im Obersulzbachtal. Halten Sie Ausschau nach der Forststraße, denn diese geht es schließlich entlang. Nachdem Sie einige Almen passiert haben, erreichen Sie nach etwa zwei Stunden Marschzeit die Postalm. Lassen Sie auch die nächste Hütte, die Bergwachthütte, hinter sich. Wenn Sie die Materialseilbahn vor sich sehen, dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Folgen Sie dann weiter dem Lauf des Baches. Sie werden einen idyllisch schönen Gletschersee (nicht sonderlich groß) erreichen, an dem in grauer Vorzeit eine türkische Zeltstadt gestanden haben soll. Folgen Sie dem Verlauf des Sees ans andere Ende.
Über den Obersulzbachkees wandern Sie entlang des ausgewiesenen Weges. Nach einer kurzen, rasanten Abfahrt haben Sie auch schon ein Ziel erreicht, das sich in Form der Kürsinger Hütte, einer Alpenvereinshütte, zu erkennen gibt. Sie sind nun schon 6 Stunden unterwegs und haben sich eine Pause redlich verdient. Übernachtung ist hier auch nicht weiter ein Problem, denn die urige aber reizende Hütte verfügt über ein Matratzenlager für mehrere Schlafmützen, aber auch private Zimmer mit beheizten Duschen und Warmwasser sowie eine kleine aber feine Speise- und Getränkekarte.
Gut ausgeruht, machen Sie sich am nächsten Tag, dem Sommerweg folgend, auf zum Gletscher und über steile Hänge Richtung Obersulzbachtörl. Wenn Sie schließlich das Schwarze Hörndl erreicht haben, halten Sie sich südöstlich und nehmen die Venedigerscharte in Angriff. Die Route beginnt recht einfach, wird aber zunehmend steiler und steiler. Entlang der Bergschulter arbeiten Sie sich nun zum Gipfel vor, passieren schließlich einen schmalen Grat, bei dem es manchmal erforderlich sein kann, die Ski abzuschnallen. Am Ende winkt Ihnen jedoch das Gipfelkreuz in einer Höhe von etwa 3.660 Metern. Dieser zweite Teil der Tour – ab der Kürsinger Hütte – schlägt sich mit 4,5 Stunden zu Buche.
Für den Abstieg begeben Sie sich auf die Route des bisherigen Aufstiegs und verfolgen diese einfach wieder zurück. Haben Sie aber auf jeden Fall ein wachsames Auge, denn die Gefahr von Felsspalten – vor allem bei schlechter Sicht – ist nicht von der Hand zu weisen.
Für diese Tour kann es jedenfalls nicht schaden, wenn Sie eine professionelle Gletscherausrüstung mitnehmen.