Schwierigkeitsstufe: Mittelschwer
Höhenmeter: etwa 700 Meter
Gesamtzeit Aufstieg: etwa 3 Stunden (inklusive Abfahrt)
Als höchster Gipfel der Sellagruppe ragt der Piz Boè seinen schneeweißen Kopf in den Himmel.
Aber lassen Sie sich von der Höhe nicht allzu sehr abschrecken – er gilt zudem als am leichtesten zu besteigender Dreitausender der Dolomiten, anspruchsvolle Abschnitte sind mit Seilen gesichert.
Beim Aufstieg hilft uns der Vallon-Sessellift ein wenig. Erst bei seiner Bergstation beginnt für Sie die Tour so richtig. Nach dem Ausstieg kurz die Piste hinab und dann leicht aufsteigend zur Franz-Kostner-Hütte (2.500 Meter Seehöhe).
Von dort geht es weiter in den Kessel Gran Valacia. Wenn Sie den Kessel hinter sich lassen, durchschreiten sie die Pigolerzrinne und bewegen sich zur oberen Hochfläche fort. Als nächstes arbeiten Sie sich bis unter den steilen Osthang des Piz Boè vor. Schräg darunter in südlicher Richtung wartet der breite Südostrücken mit einigen Kehren auf Sie. Diesen erklimmen Sie auf einer nicht allzu steilen Strecke bis zum Gipfel, wo ein Gipfelkreuz und eine kleine Hütte (Rifugio Capanna-Fassa) mit begrenzten Übernachtungsmöglichkeiten auf Sie warten. Damit sich der Aufstieg auch für Ihre Augen auszahlt, gibt es einen beeindruckenden Panoramablick über die Marmolata dazu.
Bevor Sie sich wundern – die technische Anlage, die hier in die Höhe ragt, ist ein Telefon-Reflektor. Für die Abfahrt bewegen Sie sich links an diesem vorbei, beschreiten einen mit Stangen gesicherten steilen Hang abwärts, bis Sie zu einer Felsschulter kommen. Rechts von der Felsschulter befindet sich eine Rinne, die Sie bei ausreichend Schnee durchqueren können. Wenn dies nicht der Fall ist, bewegen Sie sich fort zu den Seilsicherungen etwas weiter darunter, die zum unteren Teil der Rinne führen. Nun fahren Sie geradeaus weiter und gelangen innerhalb kurzer Zeit zur Boè-Hütte.
Es ist dies der Beginn des Mittagstals (Val Mesdi). Die Strecke ist steil, nicht allzu breit und hin und wieder ziemlich eisig. Die Schönheit des Tals macht jedoch jede Schwierigkeit wieder wett – es zahlt sich aus, sich hier hinunter zu kämpfen. Das letzte Stück führt durch eine steile Schlucht, dann über einen Bach und entlang eines Wanderwegs und einer Loipe. Am Ende sehen Sie schon das geschäftige Treiben bei der Talstation der Boè-Gondelbahn und können stolz einen Dreitausender auf Ihrer Tourenliste abhaken.