Der Arlbergpass mag vielleicht als wenig anspruchsvoll gelten und ist leicht zu befahren, aber landschaftlich hat er auf alle Fälle viel zu bieten. Die spektakuläre Alpenkulisse lockt jedes Jahr nicht nur Einheimische, sondern auch zahlreiche Touristen auf die Anhöhe, wo vor allem im Sommer Brauchtum und Tradition Hochkonjunktur haben. Egal ob beim „Tag der Volksmusik“, bei Dorf- und Almfesten oder dem legendären Almabtrieb am Ende der Sommersaison, hier ist sicher für jeden etwas dabei. Wer auf der Suche nach Aktivprogramm ist, wird hier ebenfalls fündig werden: wandern, biken, canyoning, raften oder paragliden – sogar ein Golfplatz wurde mittlerweile angelegt.
Arlbergpass
Der 1.793 Meter hohe Pass, der ganzjährig mautfrei ist und nur bei akuter Lawinengefahr im Winter zeitweise gesperrt sein kann, verdankt seinen Namen den hier vorkommenden Latschengewächsen, den „Arlenbüschen“. Der Arlberg gab letztendlich auch dem Bundesland Vorarlberg seine heutige Bezeichnung.
Die Passstraße verläuft in 9 Kehren gut 18 km lang und bei durchschnittlich 6 % Steigung bzw. Gefälle über den Bergrücken, wobei sich die eigentliche Passhöhe vollständig auf Tiroler Gebiet befindet. Wenn das Wetter gut ist, kann man hier auch etliche Motorradfahrer antreffen, da der Arlbergpass eine gute Alternative zum Tunnel darstellt, der seit dem Jahr 1979 zum Glück den Großteil des Verkehrs – vor allem die Busse und LKWs – zwischen Vorarlberg und Tirol abfedert. Die gesamte Passstrecke ist gut ausgebaut, weshalb man auch die fast durchgehend vorhandenen Geschwindigkeits-beschränkungen von 60 bzw. 80 km/h beachten und vor allem einhalten sollte. Da viele Verkehrsteilnehmer dennoch schneller unterwegs sind als erlaubt, kommt es hier nicht selten zu Polizei-Kontrollen! Zudem gibt es ein Fahrverbot für Zugfahrzeuge mit Anhängern, die ein Gesamtgewicht von 0,4 Tonnen überschreiten.
Arlberg Straße & Tunnel
Die einstige „Josephinische Straße“ über den Arlberg wurde bereits zwischen 1782 und 1784 von Bozener Handelsleuten erbaut und drei Jahre später eröffnet – durch den zunehmenden Verkehr musste sie bis heute ständig erweitert und ausgebaut werden. Von 1974 bis 1978 wurden dann der Arlberg Straßentunnel und die Schnellstraße S 16 errichtet. Damit avancierte die Passstraße als Alternative zum Tunnel endgültig (wieder) zur Lokalverkehrs- und Ausflugsstrecke. Mit der Abschaffung der Bundesstraßen im Jahr 2002 wurde sie dann in zwei Landesstraßen umgewandelt: die B 197 in Tirol und die L 197 in Vorarlberg.
Der Arlberg Tunnel ist mit seiner Ausdehnung von fast 14 Kilometern der längste Straßentunnel Österreichs, und das bei einer Gebirgsüberlagerung von bis zu knapp 1000 m. Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens im 20. Jahrhundert war die Passstraße ungenügend geworden, weshalb man sich für den Bau eines Tunnels entschied – auch um eine wintersichere Variante zur Überquerung des Arlbergs zu schaffen. Seine Benutzung ist jedoch sondermautpflichtig, das heißt man muss für eine Einzelfahrt mit dem Auto derzeit 9 Euro bezahlen (Stand Juli 2014). Eine Sanierung des Straßentunnels ist 2015-2017 geplant.
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