Ungefähr 50 km lang windet sich die Straße in 44 lang gezogenen Kehren den Berg hinauf und wieder hinunter, wobei sich herrliche Panoramablicke auf die umliegenden Nord- und Südtiroler Alpen bieten. Die Strecke führt von Sölden in Tirol nach St. Leonhard in Passeier, auf italienischen bzw. Südtiroler Boden. Das Timmelsjoch gilt übrigens nicht nur als höchster Straßengrenzübergang Österreichs, sondern auch als höchst gelegene unvergletscherte Passage zwischen dem Reschen- und dem Brennerpass.
Timmelsjoch
Die Passstraße ist während der Wintermonate – von ca. Mitte Oktober bis Ende Mai – gesperrt, während im Sommer aufgrund eines Nachtfahrverbots ebenfalls nur eine Benutzung zwischen 07:00 und 20:00 Uhr möglich ist. Die Mautstelle befindet sich auf der NW-Rampe des Jochs und folgende Gebühren werden demnach nur auf österreichischer Seite behoben: 12 € für Motorräder sowie 14 € für PKWs. Sondertarife gibt es für eine Hin- und Rückfahrt (14 bzw. 18 €) [Stand 2014], wobei man nicht am gleichen Tag retour fahren muss.
Erlebniswelt am Berg
Seit der Saisoneröffnung im Jahr 2010 kann das Timmelsjoch mit gutem Recht als „Erlebnispfad“ bezeichnet werden. Fünf Architektur-Skulpturen sind geplant, wobei das Pass-Museum sowie Der Granat bereits realisiert wurden. Die mautpflichtige Strecke in Österreich befindet sich in einem perfekt ausgebauten Zustand, während die Serpentinen entlang der italienischen SO-Rampe (fahrtechnisch) nicht jedermanns Sache sein dürften.
Österreich – Italien
Die Timmelsjoch Hochalpenstraße überquert auf ihrem Weg von Meran ins Inntal die Ötztaler Alpen. Die italienische Seite des Passo del Rombo ist dabei nicht nur mautfrei, sondern auch für LKWs, Busse, Wohnwagen und Fahrzeuge mit Anhängern gesperrt (Fahrverbot für Fahrzeuge über 8 Tonnen bzw. 10 Metern sowie für Anhänger über 4,5 m).
Wer seine Route noch weiter fortsetzen möchte, findet lohnenswerte Anschlussziele im Jaufenpass auf der SO- und dem Kühtaisattel auf der NW-Seite. Die in Sölden abzweigende Ötztaler Gletscherstraße zum Rettenbach- und Tiefenbachferner ist ebenfalls einen kleinen Abstecher wert. Bikern ist eine Runde über das Timmelsjoch, den Jaufenpass und Kühtai sehr zu empfehlen.
Ein Blick in die Vergangenheit
Während die von Passeier kommende Südost-Rampe bereits um 1933 bis knapp an die Passhöhe heran gebaut worden ist, wurde die Nordwest-Rampe erst von 1955-1959 für stolze 2 Millionen Euro errichtet. Danach dauerte es immerhin noch bis zum Jahr 1968, bis die Strecke über das Timmelsjoch offiziell in beide Richtungen freigegeben werden konnte. Die Geschichte Tirols ist auch eng mit einer bestimmten Person verbunden: dem Freiheitskämpfer Andreas Hofer, der 1767 hier im Passeiertal geboren wurde. Hofer konnte sich erfolgreich gegen Napoleons Truppen wehren und drei Angriffe der Franzosen auf Tirol vereiteln. Im Kampf um seine geliebte Heimat, die daraufhin an Bayern fallen sollte, wurde er jedoch gefangen genommen und hingerichtet (1810).
Sport ist Mord
Alljährlich im August findet hier der Ötztaler Radmarathon statt. Das Timmelsjoch stellt mit einer der größten durchgehenden Steigungen der Alpen (etwa 12 %) eine ziemliche sportliche Herausforderung dar. Ungefähr 1.800 Höhenmeter gilt es, verteilt auf gut 30 km von St. Leonhard bis zur Passhöhe hinauf, mit dem Rad zu bewältigen. Vor allem der in Serpentinen verlaufende langwierige Schlussanstieg durch den steilen Berghang ist im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, denn viele Fahrer haben bereits die Strecke von Sölden über Kühtai, Innsbruck, den Brenner- und Jaufenpass hinter sich.
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