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Grödner Joch

Der Passo di Gardena ist ein Gebirgssattel, der die beiden Ortschaften Gröden bei Wolkenstein und Corvara im Gadertal miteinander verbindet.

Grödnerjoch 2.121 m mit Cirspitzen (2.592 m)
Grödnerjoch 2.121 m mit Cirspitzen (2.592 m)

Der im Jahr 1915 erbaute Pass liegt auf einer Höhe von knapp 2.120 Metern inmitten idyllischer Almen- und Alpinlandschaften und besitzt weder eine Maut noch eine Wintersperre; lediglich Sattelschlepper, LKWs mit Anhängern und Wohnwägen haben hier Fahrverbot. Das Grödner Joch befindet sich geographisch genau zwischen dem mächtigen Sella-Stock im Süden und den Cir-Spitzen im Norden, die auch das Tor zum Naturpark Puez-Geisler markieren.

Am schönsten erlebt man den Pass vermutlich früh am Morgen und von Corvara aus kommend. Nehmen Sie sich Zeit für einen Kaffee oder ein kleines Frühstück auf der Sonnenterrasse des Restaurants oben auf der Passhöhe – nirgendwo sonst hat man an klaren Tagen einen derart einzigartigen Panoramablick auf die traumhafte Kulisse der umliegenden Dolomiten! Die Alpenstraße über das Grödner Joch ist selbst etwas mehr als 20 km lang und besitzt bergauf eine maximale Steigung von 11 Prozent – bergab sind es sogar 12,6. Zusammen mit dem Sella- und dem Pordoijoch sowie dem Passo Campolongo ist hier die legendäre Vierpässe-Route „Sella Ronda“ rund um das Sella-Massiv entstanden. In den Wintermonaten kann man die etwa 40 km lange Runde auch mittels einer Kombination aus Ski-Liften und -Abfahrten bewältigen.

Der Alpenübergang Grödner Joch blieb noch ziemlich lange unerschlossen, bis hier 1915 – im 1. Weltkrieg – erstmals ein Fahrweg zur Beförderung von Vorräten und Nachschub für die Front angelegt wurde. Die deutsch-österreichischen Truppen waren damals bei Arabba im ladinischen Buchensteintal stationiert. Ihre Verbindungsstrecke verlief per Schmalspurbahn von Bozen durch Gröden bis nach Plan. Von der dortigen Umladestation ging es mit einer Seilbahn über das Grödner Joch weiter nach Corvara hinüber und schließlich über den Passo Campolongo oder das Sella- und Pordoijoch an die Front.

Für den Tourismus wurde der Passo di Gardena dann erst Mitte des 20. Jahrhunderts interessant, die erste asphaltierte Straße wurde überhaupt erst im Jahr 1960 errichtet. Mit der Zeit folgte ein weit verzweigtes Netz aus Wanderwegen, Klettersteigen, Skipisten und Liftanlagen auf beiden Seiten des Passes. Zwischen 1960 und 1990 wurden insgesamt zehn verschiedene Weitwanderwege, die mittlerweile viel begangenen „Dolomiten Höhenwege“, angelegt. Am Grödner Joch verläuft der „Weg der Sagen und Legenden“ (Nr. 2), eine 185 Kilometer lange Route, die in etwa zwei Wochen zu bewältigen ist. Mit zunehmendem Tourismus wurde dann auch die entsprechende Infrastruktur ausgebaut und neben dem einstigen historischen Hospiz entstanden zahlreiche weitere Unterkünfte, Restaurants und (Souvenir-) Geschäfte.

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