Tirol war aber für ihn auch von großer strategischer Bedeutung, sowohl wegen der Kontrolle der Alpenpässe, als auch bei den kriegerischen Auseinandersetzungen mit der Schweizer Eidgenossenschaft und mit Frankreich in Oberitalien.
Maximilian förderte deshalb ganz besonders die Waffenschmieden in Tirol, die bald zu den führenden Waffenproduzenten der Zeit wurden. Er ließ außerdem mehrere Waffelarsenale, sogenannte Zeughäuser, erbauen, die für die moderne Kriegsführung damals nötig wurden. Die Ritterheere des Mittelalters hatten ausgedient und waren von Söldnerarmeen abgelöst worden. Diesen Landknechten mussten nun Ausrüstung und Waffen zur Verfügung gestellt werden, welche bis zum Kriegsfall in den Zeughäusern gelagert wurden.
Das Zeughaus in Innsbruck war das größte Waffendepot in den gesamten Österreichischen Erblanden. Es wurde zwischen 1500 und 1506 auf dem damals freien Gelände an der Sill erbaut. In den Hallen des Erdgeschoßes war die Artillerie – das Prunkstück der Armee Maximilians – gelagert, in den Räumen darüber das übrige Kriegsgerät. Rund um das Hauptgebäude befanden sich Werkstätten und andere Betriebe.
Das Zeughaus war bis zum Ende der Donaumonarchie 1918 als Zeughauskaserne in Verwendung. In den 1960er-Jahren wurde es renoviert und den Tiroler Landesmuseen angegliedert. Seit 1999 liegt das Augenmerk der Dauerausstellung auf der Tiroler Kulturgeschichte. Chronologisch gegliedert reicht der Bogen von der Urgeschichte bis zur Gegenwart.
Die Entwicklung des Bergbaus wird dabei ebenso beleuchtet wie die Religionskriege des 16. Jahrhunderts oder die Eroberung des Gebirgsraumes und der Beginn des Tourismus im 19. Jahrhundert. Auch die Teilung Tirols im 20. Jahrhundert und die Entstehung der „Europaregion Tirol“ werden thematisiert.
Anschaulich aufbereitet und übersichtlich präsentiert ist die Sammlung des Museums für jedermann ein Erlebnis! Führungen, Sonderausstellungen und etliche Sonderveranstaltungen runden das Programm ab. Geöffnet ist das Zeughaus von Dienstag bis Sonntag jeweils von 9 bis 17 Uhr.