Burg Berneck
Stolz und schier uneinnehmbar thront die Burg Berneck am Eingang zum Kaunertal auf einem Felsen, der fast senkrecht 130 Meter tief zum Kaunerbach hin abfällt.
Burg Berneck bei Kauns in Tirol - Christoph Praxmarer - CC BY-SA 2.5
Urkundlich erwähnt wird Burg Berneck erstmals in einem Dokument aus dem Jahr 1225, worin ein Hegeno de Berneggo als Zeuge genannt wird. Erbaut wurde sie sicherlich schon etliche Jahre davor, verschiedene Ausgrabungsfunde deuten sogar auf eine Besiedlung bereits in vorchristlicher Zeit. Strategisch bedeutend war Berneck durch die Lage an der Via Claudia, die ja bis ins Mittelalter hinein die wichtigste Nord-Süd-Verbindung durch Tirol war. Hier zweigte auch eine Nebenroute über den Piller Sattel ins Pitztal ab.
Die frühesten bekannten Besitzer waren also die Herren von Berneck, die allerdings um 1400 allmählich ausstarben. In der Folge wechselten die Besitzer recht häufig, 1435 fiel Berneck an den Schweizer Adeligen Hans Wilhelm von Mühlinen, ein Gefolgsmann von Friedrich IV. mit der leeren Tasche. Von Mühlinen ließ Berneck großzügig ausbauen und von einer Wehrburg zu einer spätgotischen Wohnburg umgestalten.
1499 wurde dann Kaiser Maximilian selbst Besitzer von Burg Berneck, die er für Schloss Tratzberg bei Schwaz eintauschte. Strategische Bedeutung hatte Berneck zu dieser Zeit nicht mehr, Maximilian schätzte vielmehr die Jagd- und Fischereireviere der Burg. Außerdem suchte er eine Residenz in der Nähe zur Schweiz, mit der er sich de facto in dauerndem Kriegszustand befand. Unter Maximilian erfolgten die letzten Umbauten, in den folgenden Jahrzehnten verfiel Burg Berneck unter vielen wechselnden Eigentümern zusehends zur Ruine.
Erst in den 1970er-Jahren begann unter dem neuen Besitzer, einem Innsbrucker Architekten, die umfassende und fachmännische Renovierung der Burg. Heute präsentiert sich Berneck als wahres Schmuckstück und kann während der Sommermonate besichtigt werden. Die Anlage ist durch drei Höfe gegliedert, im Westen ragt der mächtige Bergfried empor. Der gotische Erker über dem Eingangstor zur Burg zählt zu den ältesten in ganz Tirol, zu den größten Sehenswürdigkeiten zählen die prächtig restaurierte gotische Stube und die Burgkapelle mit spätgotischen Fresken aus der Zeit des Wilhelm von Mühlinen.
An der Südseite führt eine hölzerne Galerie an der Außenmauer oberhalb der 130 m hohen Felswand entlang und bietet einen schwindelerregenden Blick in die Tiefe. Auch die Aussicht übers Inntal und zu der gegenüber bei Ladis gelegenen Burg Laudegg ist einfach grandios.
Öffnungszeiten:
Führungen jeden Fr+Sa 10.00 Uhr und 11.00 Uhr von Juli-September
Anmeldung zur Führung beim TVB Kaunertal
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