Die besondere Bedeutung ihres Lageorts ergibt sich aus dem Zusammentreffen dreier Länder – von Österreich, Italien und der Schweiz. Im beginnenden 14. Jahrhundert errichtet, wurde das Schloss im Jahr 1325 erstmals auf Urkunden erwähnt.
Schloss Naudersberg
Die am weitesten zurückreichende Geschichte können das Palas und der quadratische Bergfried erzählen – sie gehören zu den ältesten Teilen der Anlage. Sie haben auch die dunkle Periode Ende des 15. Jahrhunderts miterlebt, in der das Schloss geplündert und in Brand gesetzt wurde. Glücklicherweise entschied man sich für einen Wiederaufbau mit Erweiterungen. So wurde im 16. Jahrhundert die südliche Vorburg mit dem Festungsturm errichtet, die auch heute noch zu bewundern ist. Auch der Bergfried wurde Anfang des 16. Jahrhunderts weiter aufgestockt und trägt eine finstere Vergangenheit mit sich. Die hier angelegten Arresträume mit ihren schweren Eisentüren und den Gucklöchern lassen erahnen, dass es hier nicht immer fröhlich zugegangen ist. In weiterer Folge diente Schloss Naudersberg als Gerichtsstätte und blieb dies bis 1919. Davon zeugt unter anderem der heute noch existierende ehemalige Gerichtssaal mit seiner prunkvollen Kassettendecke aus dem 15. Jahrhundert. Im zweiten Obergeschoß des Schlosses finden Sie zudem eine Kapelle und das Fürstenzimmer mit Leistengetäfel aus der Spätgotik, das Anfang des 19. Jahrhunderts mit Empire-Malerei überzogen wurde.
Ein neuer Anfang
Im Jahre 1980 wechselte das Schloss in privaten Besitz und beherbergt heute ein Museum, das nicht nur von der Vergangenheit des Gebäudes sondern auch die Geschichte des finsteren Mittelalters erzählt. Im Zuge einer Führung können Sie natürlich auch die beklemmende Stimmung in den bereits erwähnten Arrestzellen einfangen und einen Blick in die ehemalige Gefängnisküche werfen. Zudem warten die originalen Foltergeräte in den Kammern des Schreckens auf furchtlose Entdecker. Und während Sie sich zwischen all den mittelalterlichen Möbelstücken fortbewegen, können Sie vielleicht die magische Kraft des legendären Hexenmeisters Florian Scheibenstock spüren, die immer noch durch das Gemäuer weht. Diverse Kunstwerke erinnern an die regionale Handwerkskunst, die Gerichts-Vergangenheit und den alten Verkehrsweg „Via Claudia Augusta“.
Wohnen wie ein Burgherr
Für tapfere Ritter, romantische Burgfräulein und furchtlose Geisterjäger gibt es außerdem die Möglichkeit, sich im Schloss einzuquartieren. Das historische Ambiente und die besondere Energie, die von diesem kraftvollen Ort ausgeht, werden Ihnen neue Traumlandschaften eröffnen. Zwei komfortable Ferienwohnungen sind im Palas untergebracht und laden Sie ein, sich einmal wie ein mittelalterlicher Schlossherr oder eine Schlossherrin zu fühlen. Für das ebenso wichtige kulinarische Wohlgefühl sorgt ein Schlossrestaurant im Bereich des Burgtors. Denn wie alle anderen Reisen auch, können auch Zeitreisen hungrig machen.
Da Schloss Naudersberg am Reschenpass liegt, ist die Anreise mit dem Auto sehr unproblematisch. Zudem empfiehlt sich ebenfalls ein Besuch des nahe gelegenen Reschensees, der mit seinem aus dem Wasser ragenden Kirchturm auch eine dunkle Geschichte aus der Vergangenheit zu erzählen hat. Finden Sie weitere Informationen über Öffnungszeiten, Eintritts- und Übernachtungspreise auf der offiziellen Website des Schlosses Naudersberg.
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