Der Name stammt nicht zufällig von der Gletscherformation Rieserferner im österreichisch-italienischen Grenzgebiet ab.
Rieserfernergruppe
Die Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen zählt ungefähr dreißig Erhebungen, die die Dreitausender-Marke sprengen. Als höchster Gipfel stellt sich der Hochgall, der „hohe, glänzende Berg“, mit seinen 3.436 Metern in den Vordergrund. Eine andere Bezeichnung ist nicht weniger adelnd – er wird auch als „König der Rieserferner“ beschrieben. Ehrfurcht benötigt man auch, wenn man den Gipfel erklimmen möchte. Aufgrund von Blockkletterei, Steigeisen-Abschnitten und Teilstrecken mit Schnee und Eis ist er von kaum einer Seite leicht zu besteigen. Günstige Wetterverhältnisse sollten vorausgesetzt werden. Doch all die Mühe wird mit einem umwerfenden Panorama belohnt – der Blick reicht bis zu den Zillertaler Alpen, den Dolomiten, sowie zum Großglockner und zum Großvenediger.
Weitere eindrucksvolle Gipfel der Rieserfernergruppe sind der Schneebige Nock (3.358 Meter) und der Wildgall (3.273 Meter), die beide mit ihrer markanten Pyramidenform auffallen, sowie der Magerstein (ebenfalls 3.273 Meter), der sich für Ski- und Schneeschuhtouren bestens eignet.
Unterschlüpfe und Stützpunkte
Im Gebiet der Rieserfernergruppe bieten Ihnen mehrere, allgemein noch nicht überlaufene, Schutzhütten gute Versorgung:
Die Barmer Hütte (2.610 Meter) befindet sich in einem weitläufigen Skitourengebiet. Direkt vor der Hütte erwartet Sie eine Kletterwand. Erreichbar ist sie vom Parkplatz an der Patscher Alm durch das Patscher Tal (etwa 2,5 Stunden). Etwas schwieriger gestaltet sich der Weg vom Obersee am Staller Sattel über die Jägerscharte (ungefähr 3 Stunden).
Auch unter ihrem alten Namen „Hochgallhütte“ bekannt ist die Kasseler Hütte (2.274 Meter). Von Rein in Taufers erreichen Sie die Hütte in etwa 2 Stunden. Etwas mühsamer ist der Aufstieg von Antholz über die Antholzer Scharte (ca. 6 Stunden). Vor der Hütte haben Sie die Wahl – besteigen Sie Hochgall, Schneebiger Nock, Magerstein, Wildgall, Hochflachkofel oder Lenkstein? Der Hüttenwirt stärkt Sie zuvor mit einer Brettljause, Speckknödeln oder Graukäse-Gerichten.
Unweit der Rieserfernerhütte (2.798 Meter) wurden Anfang der 1990er Jahre Textilienreste aus der Hallstattzeit gefunden – der sogenannte „Rieserfernerfund“. Heute ist die Hütte Ausgangspunkt für Klettersteig-Partien und Wandertouren, von Rein in Taufers erreichbar in 4 Stunden, von Antholz in 3,5 Stunden. Der Gipfel der Gelttalspitze lässt sich von hier aus in einer knappen Stunde erobern.
Die Nachbarschaft
Die Rieserfernergruppe befindet sich in berühmter Nachbarschaft, denn sie grenzt nicht nur an die Venedigergruppe und die Dolomiten, sondern auch an die Zillertaler Alpen und die Villgratner Berge. Einige von der Natur erschaffene Verbindungen helfen bei der Querung zu anderen Gebirgen. Dazu gehört etwa das Klammljoch, das die Rieserfernergruppe mit der Venedigergruppe verlinkt, aber auch der Staller Sattel als Bindeglied zu den Villgratner Bergen.
Die Rieserfernergruppe befindet sich fast vollständig im geschützten Naturpark Rieserferner-Ahrn mit seinen weiträumigen Hochgebirgslandschaften, Nadelmischwäldern, Almweiden, kargen Felsen und Schotterfluren, aber auch vielen Gletschern.
Charakteristisch für den Park sind die zahlreichen Wasserfälle, Bergbäche und Seen, wie etwa der Antholzer See, der in ca. 1,5 Stunden auf einem Naturerlebnispfad umrundet werden kann.
Der Naturpark Rieserferner-Ahrn schließt übrigens direkt an den Nationalpark Hohe Tauern an.
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