Sarntaler Alpen
Urtümliche Landschaften und unberührte Naturparadiese definieren diese mäßig hohe Gebirgsgruppe in Südtirol, in der Touristenscharen noch die Ausnahme sind.
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Stoanerne Mandln im Sarntal - Foto: Jon Shave - CC BY 2.0
Die Latschenkiefer im Sarntal
Haflinger Pferde am Penserjoch
Im Rahmen der sogenannten „Hufeisentour“ können Sie das gesamte Gebiet der Sarntaler Alpen in sieben Tagen durchwandern und neue Geheimplätze ganz für sich entdecken. Auf den gut ausgeschilderten Höhenwegen ist oft die Einsamkeit Ihr Begleiter, aber gerade das führt schließlich zur Inneren Kontemplation und schafft Platz für neue Denkweisen.
Der Name rührt daher, dass die Bergkette das Sarntal hufeisenförmig umringt. Sie werden dabei die zwei langen Kämme (Ostkamm und Westkamm) passieren, die durch das Penser Joch miteinander verbunden sind und treffen während ihrer Wanderung auf zahlreiche Schutzhütten sowie Gasthöfe mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Hufeisentour startet klassischerweise im Osten mit dem Aufstieg zum Rittner-Horn-Haus und endet mit dem Abstieg von der Meraner Hütte. Das Wanderer-Herz schlägt höher beim Blick zu den Dolomiten, den Zillertaler Alpen, den Stubaier Alpen, den Ötztaler Alpen, dem Ortlergebiet und der Brentagruppe. Vergessen Sie nicht, fleißig Stempel zu sammeln, dann wartet am Ende das Goldene-Hufeisen-Abzeichen als Belohnung für Ihre Wanderleistung.
Ein weiterer perfekt geeigneter Einstieg in diese Bergregion ist die Besteigung des höchsten Gipfels der Sarntaler Alpen – des Hirzers (2.781 Meter). Von Passeier aus verläuft die Hirzer Seilbahn bis in die Nähe der Hirzerhütte (Übernachtungsmöglichkeiten und eine eigene Käserei inklusive) direkt am Europäischen Fernwanderweg E5, wo der Normalweg auf den Gipfel des Hirzer beginnt. Oben angekommen, empfängt Sie eine unvergleichliche Fernsicht über den Meraner Talkessel, zum berühmten Hahnenkamm und zum Vinschgau, bis hin zu den Dolomiten.
Ansonsten verfügt der Gebirgszug nur über wenige Erhebungen, die einem Hochgebirge gleich kommen. Gerade im Norden finden sich ein paar höhere Gipfel. Gegen Süden werden die Berge flacher und nehmen schon eher die Formen weiter Hochflächen an. Auch wenn hier mehr als 120 Bergspitzen in die Höhe streben, erreicht keiner der Gipfel die Dreitausender-Marke.
Mystische Sagengestalten und ein Schwarzer Herrgott
Ein weiterer Höhepunkt sind die mysteriösen Erdpyramiden auf dem Ritten, einem Bergrücken nördlich von Bozen, die wie eine Armee aus Spitzbehüteten aus dem Wald ragen und als geologisches Phänomen gelten.
Nicht weniger sagenumwoben sind die Stoanernen Mandln bei Sarnthein. Diese bizarren Steinanhäufungen befinden sich auf einem magischen Kraftplatz, der in früheren Jahren eine Kultstätte für Hexen gewesen sein soll. Es ist unklar, ob es wirklich die Kelten waren, die die ersten Steinmännlein hier erbaut hatten. Sie erreichen den Platz über eine gemütliche Familienwanderung vom Gasthaus Sarner Skihütte. Leichte Waldwege und Almen führen in etwa 1,5 Stunden ans Ziel.
Sehenswert ist auch das Wallfahrtskirchlein Latzfonser Kreuz (2311 Meter) – eine der höchsten Pilgerstätten Europas, an der Südflanke der Kassianspitze. Um das Kreuz mit dem Schwarzen Herrgott zu sehen (nur in den Sommermonaten dort untergebracht) starten Sie den Anstieg von der Klausner Hütte (etwa 3 Stunden Gehzeit). Direkt neben der Kirche finden Sie das Schutzhaus Latzfonser Kreuz mit Unterkünften und Südtiroler Küche.
Im Sommer erleichtert der Wanderbus Service im Sarntal das Reisen: Ende Juni bis Mitte September starten täglich Busse von Sarnthein nach Sterzing, zum Penser Joch oder nach Weißenbach/Pens.
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