Das Massiv erstreckt sich sowohl über Nordtirol als auch über Südtirol und ragt somit aus österreichischem und italienischem Boden hervor.
Ötztaler Alpen
Besondere Berühmtheit erlangten die Ötztaler Alpen mit einem archäologisch sehr bedeutsamen Fund – „Ötzi“, der Mann aus dem Eis, war hier vor seinem Ableben unterwegs und fand hier seine letzte Ruhestätte. Im Tisenjoch, im Hauptkamm der Gebirgsgruppe zwischen Fineilspitze und Similaun gelegen, gab der Gletscher im September 1991 die mumifizierten Überreste des vermeintlichen Mordopfers aus der Kupfersteinzeit frei. Ein ungewöhnlich heißer Sommer ließ die einst schützende und konservierende Eismasse schmelzen und läutete den Fund der einzigen erhaltenen, durch natürliche Gefriertrocknung konservierten Leiche aus der Kupfersteinzeit in Mitteleuropa ein.
Neben Ötzis Gletscher befinden sich in den Ötztaler Alpen noch einige weitere Vertreter der aus Schnee hervorgegangenen Eismassen, die mitunter zu den größten in Österreich zählen. Der Gepatschferner oberhalb vom Kaunertal gilt nach der Pasterze (am Fuße des Großglockners) als der zweitgrößte Gletscher Österreichs. Mit einer Fläche von annähernd 17 km² kommt er der Nummer Eins schon sehr nahe. Aber auch der Hintereisferner und der Große Vernagtferner zählen zu den bedeutenden Gletscherformationen dieser Gebirgsgruppe.
Beliebte Gletscher-Skigebiete der Region sind der familienfreundliche Pitztaler Gletscher und der Kaunertaler Gletscher, wo auch Nachtrodeln und Nachtskilauf möglich sind.
Ein wildes Spitzenunterfangen
Im Sommer und im Winter bei Alpinisten beliebt ist die Wildspitze, der höchste Gipfel des Massivs, und mit 3.768 Metern nach dem Großglockner der zweithöchste Berg Österreichs. Naturgemäß verspricht die enorme Höhe auch eine einzigartige Aussicht, die von den Berner Alpen bis zur Schobergruppe reicht. Der Normalweg auf den Südgipfel (die Wildspitze hat genau genommen zwei Gipfel) ist über nicht allzu schwieriges Terrain über das Mitterkarjoch, die Westflanke und den Südwestgrat zu bewältigen. Für andere Aufstiegsrouten könnte eine Gletscher-Sicherheitsausrüstung erforderlich sein. Weil die Wildspitzbahn hier ihre Gäste bis auf den Gipfel des Hinteren Brunnenkogels bringt, kann man den Aufstieg als angenehme Tagestour einplanen. Auf der Bergstation befindet sich nicht nur ein Panoramacafé, sondern auch Österreichs höchstgelegenstes Standesamt.
Natürliche Ruhe-Oasen
Doch man findet hier auch Fleckchen der Ruhe in den zahlreichen Schutzgebieten. Erkunden Sie die einzigartige Steppenvegetation des Naturschutzgebiets Fließer Sonnenhänge, die beeindruckende Schlucht im Landschaftsschutzgebiet Arzler Pitzeklamm oder den Naturpark Texelgruppe, den größten Regionalpark Südtirols, durch den der Meraner Höhenweg führt.
Ebenfalls einen Besuch wert ist das Ruhegebiet Ötztaler Alpen, das mit seiner uralten Kulturlandschaft, den Zirbenwäldern, den Mooren, Seen und Gletschern bezaubert, und das auch von einem weit verzweigten Netz aus Wanderwegen und Klettersteigen durchzogen ist. Sie finden hier natürlich auch eine Auswahl an zahlreichen Schutzhütten, die Ihnen den Zauber der örtlichen Bergwelt auch in typischen kulinarischen Köstlichkeiten auf dem Teller servieren.
Abschließend noch ein Tipp für die Wanderer: Der viele Landesgrenzen überschreitende Weitwanderweg „Via Alpina“ verläuft von Triest nach Monaco. Auf der Strecke von mehr als 5.000 Kilometern werden auch die gesamten Alpen überquert. Ein Teil dieses herausfordernden Wegs verläuft durch die Ötztaler Alpen.
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