Zwischen Kufstein und St. Johann in Tirol haben sich die Gebirgszüge formiert und damit einen Himmel auf Erden für Bergsteiger, Kletterer und Wanderer geschaffen.
Unberührte Natur ist hier nicht nur ein dahingeworfenes Wort, denn allzu viele Straßen gibt es bewusst nicht – vom Rattern von Seilbahnen ganz zu schweigen. Zurück zur Einfachheit, die Natur in ihrer Ursprünglichkeit spüren – das sind die Erlebnisse, mit denen Besucher des Kaisergebirges schließlich reich beschenkt in die Zivilisation zurückkehren.
Kaisergebirge
Heute streckt sich ein Naturschutzgebiet über alle Gipfel des Wilden und des Zahmen Kaisers. Gerade einmal ein einziger Sessellift dreht hier seine Runden – von der Talstation in Sparchen/Kufstein über die Mittelstation bei der Duxer Alm bis zur Bergstation am Brentenjoch (Betrieb von Mai bis Ende Oktober).
Zwar kann der Niederkaiser nicht wirklich mit dem Reichtum seiner Nachbarn mitziehen, doch braucht er sich auch nicht zu verstecken – vor allem nicht, weil er mit dem Schleierwasserfall ein besonders spektakuläres Naturschauspiel zu bieten hat. Die beiden anderen, Wild und Zahm, sind jedenfalls durch das Stripsenjoch, einen Pass auf 1.577 Meter Höhe, miteinander verbunden.
Als höchster Gipfel des Wilden Kaisers hat sich die Ellmauer Halt (2.344 Meter) einen beeindruckenden Namen gemacht. Der graue Riese lässt sich idealerweise von der Gruttenhütte (in der Südflanke) aus erklimmen. Allein von hier schweift der Blick an klaren Tagen bis zum Großglockner und bis zum Großvenediger. Doch wir möchten ja weiter gehen. Der mittelschwere Normalweg über den Gamsängersteig, das Hochgrubachkar, die Jägerwand und die Maximilianstraße ist gut gesichert, doch besteht durch großes Wanderer-Aufkommen Steinschlaggefahr (Schutzhelm sehr empfohlen!). Aufstiegszeit ab der Hütte: 2,5 Stunden.
Klettertechnisch anspruchsvoller überzeugt der Kaiserschützensteig, der nicht nur länger ist, sondern auch weniger gesichert und exponierter gegenüber dem Wetter und Naturgewalten. Dafür ist das gebotene Landschaftsbild unübertrefflich. Beliebte Startpunkte sind das Hans-Berger-Haus und das Anton-Karg-Haus am Kaiserbach, wo die einst heimischen Braunbären gerne gebadet haben sollen.
Auch der Weitwanderpfad „Adlerweg“ führt von den südlichen Hängen des Wilden Kaisers vorbei an der Gaudeamushütte am Fuß der Törlspitzen (Mitte Mai bis Oktober geöffnet), der erwähnten Gruttenhütte, der Kaiser-Hochalm sowie der Walleralm zum kristallblauen Hintersteiner See mit einem öffentlichen Strandbad und mehreren Einkehrmöglichkeiten.
Kessel und Pyramiden
Die höchste Erhebung im Reich des Zahmen Kaisers ist die Vordere Kesselschneid, welche die Zweitausender-Marke knapp aber doch sprengt (2.001 Meter). Sie ist durch einen etwa 50 Meter tiefen Sattel von der benachbarten Pyramidenspitze getrennt, die aufgrund ihrer Aussicht ein lohnendes Ziel für Wanderer und der am häufigsten bestiegene Gipfel des Zahmen Kaisers ist.
Die Vorderkaiserfeldenhütte nahe dem Alpenpflanzengarten Vorderkaiserfelden (über 300 Pflanzenarten aus dem Alpenraum) bietet einen guten Einstieg, wenn Sie die Pyramidenspitze erklimmen möchten – vorbei an der Naunspitze, dem Petersköpfl und dem Einserkogel. Ohne Probleme erreichen sie in 2,5 Stunden das Gipfelkreuz.
Die Vorderkaiserfeldenhütte ist außerdem ein Stützpunkt der 4-tägigen „Kaisertour“, die von Ebbs am Zahmen Kaiser bis zur Steinernen Stiege und zum Hintersteiner See führt.
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