Loferer Steinberge
Lange Zeit standen sie im mächtigen Schatten des benachbarten Kaisergebirges. Erst in den Zwischenkriegsjahren erlebte die Gebirgsgruppe in den Nördlichen Kalkalpen ein gesteigertes Interesse der Alpinisten, sodass neue Kletterrouten erschlossen wurden.
Loferer Steinberger - (c) J. Braukmann Milseburg - CC BY-SA 3.0
Loferer Steinberge - Wikipedia-User: Willtron - CC BY-SA 4.0
Wie bei ihren unmittelbaren Nachbarn, den Leoganger Steinbergen, ist auch die Karstlandschaft der Loferer Steinberge ein Zusammentreffen aus steilen Felshängen, Plateaustöcken und unterirdischen Höhlen. Aufgrund ihrer Nähe werden die beiden Gebirgsgruppen von der Alpenvereinseinteilung der Ostalpen sogar als eine Untergruppe geführt („Loferer und Leoganger Steinberge“). Es gibt jedoch trotzdem eine Trennungslinie in Form des Römersattels, der auf einer Höhe von 1.202 Metern auch die Landesgrenze zwischen Salzburg und Tirol markiert.
Um als Kletterer die natürliche Schönheit der Loferer Steinberge genießen zu können, bedarf es guter Kondition. Die Zustiege erfordern etwas mehr Zeit und es stehen auch keine technischen Hilfsmittel wie Sessellifte zur Verfügung. Das heißt aber natürlich auch, dass Sie hier die Natur in ihrer ursprünglichen Form erleben können und auf leidenschaftliche Alpinisten treffen.
Die Schmidt-Zabierow-Hütte ist die einzige Alpenvereinshütte in den Loferer Steinbergen. Damit ist sie ein zentraler Anlaufpunkt, wenn es um die Besteigung der umliegenden Berge geht. Beinahe alle Gipfel sind von der Hütte aus relativ leicht zu erreichen. Quartieren Sie sich über Nacht im Matratzenlager ein oder bleiben Sie einfach für eine Stärkungspause – eine kraftspendende Kaspressknödel-Suppe oder eine gebührliche Brettljause bürgen für die hohe Qualität der regionalen Stoabergkost.
Von der Hütte schaffen Sie den Aufstieg auf die Pyramide des Großen Hinterhorns/Mitterhorns (2.506 Meter) in ungefähr zwei Stunden. Auf gut markierten Wegen geht es durch die Südostflanke des Breithorns und über die Waidringer Nieder, bis Sie den Gipfel erreichen und sich vor Ihnen eine unglaubliche Aussicht zu den Hohen Tauern und den Berchtesgadener Alpen auftut.
Um den Normalweg auf das Große Ochsenhorn (2.511 Meter) – den höchsten Gipfel der Loferer Steinberge – zu beschreiten, benötigt es Trittsicherheit. Vor allem die steile Südwestseite fordert auch gute Kletterer heraus. Von der Schmidt-Zabierow-Hütte geht es auf dem Weg Nr. 613 in die Kleine Wehrgrube und weiter zur Nordwestflanke des Bergs. Es folgt ein gut markierter Steig westseitig des Grates. Kurz vor dem Gipfel gilt es noch eine steile Rinne zu queren, ehe man an der Spitze angekommen ist. Gehzeit: 2,5 Stunden.
Ein Klassiker des Weitwanderns
Einer der schönsten Höhenwege der Nördlichen Kalkalpen schlängelt sich auch über die Gipfel der Loferer Steinberge – der Nuaracher Höhenweg. Er beginnt in St. Ulrich am Pillersee, verläuft dann über das Mitterhorn, den Rothornkamm, das Schafleck und führt über das Seehorn sowie das Ulrichshorn wieder nach St. Ulrich. Insgesamt sollten Sie mit 10 bis 12 Stunden rechnen, und denken Sie unbedingt daran, genug Wasser mitzunehmen, da es keine Auffüllmöglichkeiten gibt.
Eisige Märchenwelt
Sollten Sie mal der Sommerhitze entkommen wollen, bietet die Prax-Eishöhle eine Chance zur Abkühlung. Die etwa 1 Kilometer lange Durchgangshöhle liegt im östlichen Teil des Gebirges unter einem Kamm, der vom Großen Ochsenhorn weg verläuft. Fast ganzjährig lassen sich mysteriöse Eisskulpturen im Inneren der Höhle bewundern, deren Temperatur kaum über +2°C hinausgeht. Die Höhle kann allerdings nur nach vorheriger Anmeldung und nur mit einem Höhlenführer besichtigt werden.
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