Namensgeber für die Gebirgsgruppe ist Samnaun, ein Tal in der Schweiz, in dem heute ein Tiroler Dialekt mit Südbairischen Einflüssen gesprochen wird, den man nirgendwo sonst zu hören bekommt.
Samnaungruppe
Ungefähr 140 Gipfel – darunter einige Dreitausender – ragen hier Richtung Firmament. Einige von ihnen schlummern in namenloser Unbekanntheit – sie wurden weder erschlossen noch erforscht. Der gewaltige Muttler zählt jedenfalls nicht dazu. Mit seinen 3.294 Metern gilt er als der höchste Berg der Samnaungruppe und liegt auf Schweizer Territorium. Die Besteigung des beinahe komplett gletscherfreien Massivs ist nicht überragend schwierig. Im Winter können Sie das auch sehr gut im Rahmen einer Skitour machen. Der beliebteste und kürzeste Weg startet in Samnaun und führt über das Val Maisas zum Rossboden, weiter zum Roten Seeli und zum Rossbodenjoch, dann über den ziemlich steilen Nordgrat bis auf die Gipfelspitze.
Gleich nach dem Muttler folgt die Stammerspitze (3.254 Meter) in der Reihenfolge der höchsten Berge der Samnaungruppe – nur etwa drei Kilometer in nordwestlicher Richtung. Im Gegensatz zu ihrem Nachbarn ist die Stammerspitze allerdings weniger leicht zu erklimmen und zieht deshalb auch eine geringere Menge an Gipfelstürmern an. Gerade die Steinschlaggefahr macht das Unterfangen ungemütlich. Wenn Sie es dennoch versuchen möchten, führt Sie der Normalweg von Zuort im Val Sinestra durch das Mittlere Couloir zum Gipfel. Aus dem Val Sinestra führt auch eine Skitour-Route über den Nordgrat auf die Spitze.
Die Nummer Eins in Tirol
Auf österreichischer Seite gewinnt die Vesulspitze (3.089 Meter) das Rennen um den höchsten Berg und ist damit gleichzeitig der höchste Gipfel des Nordkamms im Norden der Samnaungruppe. Weil ihr Schiefergestein allerdings sehr brüchig ist, neigt sie zu starker Schuttbildung und mindert damit die Freude am Klettern. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, dem sei der Aufstieg von Ischgl über die Velillalpe und die Südwestflanke ans Bergsteiger-Herz gelegt. Dabei ist gestaffeltes Klettern notwendig, denn mehr als zwei oder höchstens drei Personen gleichzeitig verträgt der Untergrund nicht, und das Ausweichen vor losgetretenen Steinen ist in der Rinne kaum möglich.
Eine verhext schöne Landschaft
Ebenfalls im nördlichen Kamm liegt der Hexenkopf (3.035 Meter) zwischen dem Paznauntal und dem Oberinntal. Die am Hexensee gelegene Hexenseehütte ist ein wichtiger Zwischenstopp für jene, die sich den Aufstieg bis zum Gipfel als Ziel gesetzt haben. Von Anfang Juli bis Ende September bewirtschaftet, bietet der Hüttenwirt nicht nur Schlaflagerplätze und Halbpension an, sondern auch die Begleitung auf die umliegenden Gipfel als erfahrener Bergführer. Die Hütte ist von der Lazid Bergstation in drei Stunden erreichbar. Auch ein Mountainbike-Trail führt ans Ziel.
Daneben finden Sie im Tiroler Teil noch die Ascher Hütte unter dem Blankakopf und das Kölner Haus als geeignete Fernwanderer-Unterschlüpfe. Der 1.270 km lange Zentralalpenweg 02 (von Feldkirch bis Hainburg an der Donau) verläuft in einer leichten und einer hochalpinen Trasse durch die Samnaungruppe.
Im Winter hält der Schneespaß in der Silvretta-Arena bei Ischgl, dem Medrigjoch bei See im Paznauntal und im beliebten Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis (mit Seilbahnen über mehrere Täler) Einzug.
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