Die ursprüngliche Fahlburg, die im 12. Jahrhundert erbaut worden sein dürfte, müssen wir uns als Wehrturm mit angebautem Wohngebäude vorstellen. Dieser Turm zu Prissian, der auch „die Vall“ genannt wurde, war eine typische Dorfburg, wie sie niedere Adelige erbauen ließen, die nicht die finanziellen Mittel für eine Höhenburg hatten. Der Turm ist übrigens an der Nordseite des heutigen Schlosses praktisch vollständig erhalten geblieben.
Die Fahlburg
Die ersten dokumentierten Besitzer der Vall waren die Herren von Zobel. Spätere Besitzer waren die Herren von Andrian und die Schlandersberger, denen auch das nahe Schloss Katzenzungen gehörte. 1597 erwarben schließlich die Freiherren bzw. Grafen von Brandis die Burg. Ihnen gehört das Schloss auch heute noch.
Im 17. Jahrhundert kam es zu einem großen Umbau bzw. Neubau, der dem Schloss sein heutiges Aussehen verlieh. Unter Einbeziehung des mittelalterlichen Turmes wurde ein prächtiges Renaissanceschloss in Viereckanlage mit zwei Fassadentürmen errichtet. Von der Innenausstattung ist vieles noch im Original erhalten, eindrucksvoll sind v.a. die wertvollen Täfelungen, die Möbel, Kachelöfen und die Deckengemälde mit biblischen und mythologischen Szenen.
Oswald von Wolkenstein
Die Fahlburg ist aber auch wegen einer Episode aus dem Spätmittelalter bedeutend: Damals war die Fahlburg im Besitz von Barbara Jäger, einer angeblichen früheren Geliebten des Minnesängers Oswald von Wolkenstein. Weil dieser aber anscheinend immer wieder auf ihren Gütern um Schloss Hauenstein am Schlern wilderte, kam es zum Streit, im Zuge dessen Oswald 1421 gefangen genommen und auf die Fahlburg verschleppt wurde. Um ihn zum Nachgeben zu zwingen, ließ Barbara Jäger ihn foltern, wovon er in mehreren seiner Lieder berichtet. Die Haftbedingungen besserten sich erst, als Oswald von Wolkenstein etwa zwei Monate später auf die Burg Forst bei Meran gebracht wurde.
Die Fahlburg wird seit der letzten Restaurierung als Hotel geführt, ist aber teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. In einem Teil des Gebäudes ist ein Restaurant untergebracht, außerdem finden hier viele kulturelle Veranstaltungen statt. Neben Ausstellungen und Kunstauktionen sind dies v.a. die Verleihung des international renommierten „Petrarca-Preises“ durch den deutschen Verleger Hubert Burda und den österreichischen Dichter Peter Handke sowie die Lananer Kulturtage mit der Vergabe des „Norbert C. Kaser-Preises“.
Adress- und Kontaktdaten
Fahlburg
39010 Fraktion Prissian
Mobil: +39 335 659 43 55
Tel: +39 0473 92 09 30
www.fahlburg.com
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