Gegründet wurde Marienberg von den churrätischen Freiherren von Tarsap. Ursprünglich wünschten diese sich wohl ein Hauskloster nahe ihrer Burg Tarsap bei Schuls im Engadin. Allerdings war diese erste Klostergründung nicht gerade mit Glück gesegnet, starker Widerstand in der Bevölkerung und ein Brand führten schließlich dazu, dass man in den benachbarten Vinschgau übersiedelte. 1149 wurde das Kloster an seinen heutigen Standort verlegt, das Baumaterial stammte zum Großteil von der benachbarten Burg Kastellaz. Diese gehörte ebenfalls den Herren von Tarsap, die sie zugunsten des Klosters schleifen ließen. In 1.340 m Seehöhe gelegen war und ist Marienberg das höchstgelegene Benediktinerkloster Europas.
Die Abtei Marienberg
Die ersten Mönche kamen aus dem bayerischen Benediktinerkloster Ottobeuern nach Marienberg. Ältester Teil der Klosteranlage ist die Krypta, die 1156 geweiht wurde; die Klosterkirche wurde 1201 geweiht. In den folgenden Jahrhunderten war das Kloster immer wieder in Konflikt mit den weltlichen Herrschern und mit dem Bistum Chur, auch der Engadinerkrieg und die Bauernaufstände zu Beginn des 16. Jahrhunderts zogen die Abtei in Mitleidenschaft. Erst im 17. Jahrhundert leitete Abt Matthias Lang mit inneren Reformen und baulichen Maßnahmen eine Blütezeit ein. Die romanische Kirche wurde barockisiert und in Meran ein humanistisches Gymnasium errichtet. Marienberg wurde so zum geistigen und kulturellen Mittelpunkt des Vinschgaus.
Diese Phase der Prosperität währte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Der Schließung durch Kaiser Joseph I. entging man nur Dank des Meraner Gymnasiums. Den Umbrüchen der Napoleonischen Zeit konnte man aber nichts mehr entgegen setzen, und 1807 wurde das Kloster durch die Bayerische Regierung aufgehoben und der Besitz teilweise verkauft. Erst 1816 konnte die Abtei wiederhergestellt werden.
Krypta mit romanischen Fresken
Heute ist Marienberg nach wie vor geistiges Zentrum für den oberen Vinschgau und steht auch Besuchern offen. Sehenswert ist v.a. die Krypta mit ihren einzigartigen romanischen Fresken. Die Malereien sind um 1175 entstanden und von außergewöhnlicher Qualität und Ausdruckskraft. Im ehemaligen Wirtschaftstrakt der Abtei ist nun ein Museum eingerichtet, das Objekte zu Geschichte und Alltag des Klosters sowie eine eindrucksvolle Mineraliensammlung zeigt. Im Klosterladen gibt es Kunsthandwerk und regionale Köstlichkeiten zu kaufen.
Öffnungszeiten Museum und Klosterladen:
Jänner bis März
Montag bis Samstag von 13:00 bis 16:00 Uhr
April bis Oktober
Montag bis Samstag von 10:00 bis 17:00 Uhr
Infos unter www.marienberg.it
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