Hier im Tiroler Lechtal finden Sie einen faszinierenden Wanderweg vor, der Kunst und Natur zu einer harmonischen Einheit verbindet. Gestartet wird die Tour in der Ortschaft Bschlabs, wo die Wallfahrtskirche Maria Schnee mit ihrem Zwiebelhäubchen Pilger aus dem ganzen Land und darüber hinaus willkommen heißt. Vor der Kirche werden Sie auf Wegweiser stoßen, die etwas Verlockendes verheißen: „Weg der Sinne“ ließt sich auf den Hinweisschildern – und damit ist der einzigartige Wanderweg gemeint, den Sie nun erkunden können.
Hölltalschlucht
Folgen Sie den Schildern, die zu einem schmalen Pfad und schließlich zum Streimbach führen. Bald schon eröffnen sich Ihnen beeindruckende Kunstwerke aus Holz, Edelstahl oder Stein, die von regionalen Künstlern geschaffen wurden und eine Vielfalt an Stilen widerspiegeln. Einige tragen Sprüche, andere wiederum Gedichte und Verse. Thematisch sind sie meist mit der Gegend verbunden oder rufen die Fragen der Existenz in Erinnerung. Sie feiern das Wunder Mensch, das Wasser, die Heimat, den Wind – und animieren den Vorbeigehenden zum Innehalten und Nachdenken.
Ein Klangwunder absoluter Stille
Der Streimbach wird über eine alte Hängebrücke überquert und bald darauf sind Sie am bereits erwähnten stillen Plätzchen angelangt – dem „Ort der Stille“. Die geografische Lage dieses Punktes verschluckt die Geräusche der Umgebung und lässt Sie nur das hören, was sich unmittelbar in Ihrer Nähe befindet. Die Physik erklärt diesen seltenen akustischen Nullpunkt damit, dass sich hier mehrere Klangfrequenzen überlagern und sich damit gegenseitig verdrängen. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, das man selten noch irgendwo finden kann. Genießen Sie diese Ruhe, lassen Sie sich entschleunigen und finden Sie zu Ihrer inneren Mitte. Wenn Sie das getan haben, werden Sie vielleicht auch erkennen, dass sich Ihre Sinne geschärft haben. Und schon sind Sie mit hoher Erkenntnis am Ende des Weges der Sinne angelangt. Doch der Pfad geht noch etwas weiter und schenkt Ihnen schließlich einen atemberaubenden Ausblick in die 45 Meter tiefe Hölltalschlucht, die zum Teil eine Breite von bloß 40 Zentimetern aufweist. Dieses visuelle Erlebnis ist allerdings jeden Schritt wert.
Über den Höhenweg die Urtümlichkeit der Region kennenlernen
Von hier aus können Sie nun weiter zur Ortschaft Boden wandern – ein beliebter Ausgangspunkt für zahlreiche Wald-Streifzüge und Heimat der sehenswerten kleinen Kirche zum Heiligen Josef. Oder Sie nehmen den Bschlaber Höhenweg in Angriff und kehren auf diesem nach Bschlabs zurück. Letzterer präsentiert Ihnen die unberührte Natur, in die der Mensch noch nicht übertrieben eingegriffen hat. Auch die urigen Höfe der Bergbauern sprechen die Sprache einer lange zurückliegenden Vergangenheit. Von Bschlabs nach Boden werden etwa 2 bis 2,5 Stunden benötigt, während der Rundgang über den Bschlaber Höhenweg ungefähr 3,5 Stunden Ihrer Zeit in Anspruch nehmen wird. Fahrzeuge können auf dem Wanderer-Parkplatz in Bschlabs abgestellt werden. Auch ein Linienbus hat den kleinen Ort in den wärmeren Monaten auf seinem Fahrplan. Steigen Sie einfach beim Gasthof zur Gemütlichkeit aus.
Die Wanderung wird aufgrund der Steigungen als mittelschwer eingestuft – was der Selbstfindung und der seelischen Klärung jedoch nur noch dienlicher ist. Familien werden hier gutes Terrain vorfinden – sofern sie keinen Kinderwagen mit sich führen, denn für diese ist die Strecke nicht unbedingt geeignet.
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