Ein heute noch existierender Felsen, der sich deutlich von den anderen abhebt, soll der Mittelpunkt ihres Treibens gewesen sein – der so genannte „Hexenofen“. Von dort aus sollen die furchterregenden Gestalten aufgebrochen sein, um Kinder zu verschleppen, die sich noch zu nächtlicher Stunde auf den Gassen des unterhalb gelegenen Dorfes herumgetrieben hatten.Freilich braucht man heute keine Sorge mehr um den Nachwuchs zu haben. Ganz im Gegenteil – eine Wanderung zur Salvesenklamm eignet sich bestens für einen Ausflug mit der Familie. Leicht zu bewältigende Wege zeichnen den Klamm-Wanderweg oberhalb von Tarrenz im Tiroler Bezirk Imst aus.
Salvesenklamm
Der Name der Gemeinde leitet sich vom italienischen „torrente“ ab, was soviel wie Sturzbach bedeutet. Es ist eine Bezeichnung, die dem Salvesenbach gilt. Dieser hat mit großer Geduld über tausende von Jahren eine tiefe Schlucht in den Felsen geschliffen. Wie unglaublich tief er sich vorgearbeitet hat, kann man vor allem bei einem Blick von der Brücke am „Hohen Übergang“ erkennen. Hier geht es 40 Meter und zum Teil äußerst eng in die Tiefe. Obwohl die Brücke bestens befestigt ist, kann es einem schon einmal kalt den Rücken runter laufen, wenn man einen Blick in die ewig tiefe Schlucht wirft.
Immer der kleinen Hexe nach
Aber alles der Reihe nach: Die Wanderung beginnt am Ende des Parkplatzes bei der Pfarrkirche in Tarrenz. Sie können hier übrigens kostenlos parken.Nun geht es vorbei an einem Auffangbecken und bergauf durch den Wald. Ein Kinderlehrpfad wartet mit interessanten Informationen und gruseligen Geschichten über die Hexen auf mehreren Lehrtafeln auf. Die kleine Hexe Salvesia präsentiert hier einige Fragen zur regionalen Natur und zu den Gruselgestalten, die früher auf ihren Besen durch die Lüfte geritten sein sollen.Eine Abzweigung führt zum bereits erwähnten Hexenofen – es ist nur ein kurzer Abstecher, und Sie werden es nicht bereuen, wenn Sie dem Kultort der Zauberinnen einen kurzen Besuch abstatten und dabei die Magie spüren, die von dem außergewöhnlichen Gesteinsbrocken ausgeht.
Ein Rastplatz, der süße Gedanken weckt
Anschließend denselben Weg wieder zurück, und weiter geht es mit dem Aufstieg entlang des Lehrpfads, der sich schon bald in einen Skulpturenweg verwandelt. Dessen Rand ist gesäumt von kunstvollen Betongebilden. Nach einiger Zeit erreichen Sie den Gugelhupfplatz, der auch zum Skulpturenweg gehört und diesen mit Gugelhupfen aus Beton bereichert. Dann noch vorbei am Wasserschloss, und schon sind Sie am Hohen Übergang mit der schwindelerregenden Stahlbrücke angelangt, über die Sie die Schlucht überqueren. Nach der Brücke führt ein Stufenweg weiter in die Höhe. Sie gelangen auf eine Forststraße, die an der Bergstation des Schlepplifts vorbeiführt. Folgen Sie weiter den Hinweisschildern nach Tarrenz. Ein kleiner Bergpfad leitet Sie wieder an den Ausgangspunkt zurück.
Mit einer Länge von ein wenig mehr als 4 Kilometern benötigt man für diesen Rundweg etwa 1,5 bis 2 Stunden. Während der Wanderung können Sie den Blick über das Sinnesjoch und über den mächtigen Tschirgant schweifen lassen, dessen Massiv bereits einen Ausläufer der Mieminger Kette darstellt, und der als stiller Riese über das Gurgltal wacht. Vielleicht entdecken Sie auch irgendwo das eine oder andere Hexenzeichen, wenn Sie genau Ausschau halten.
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