Vor allem im Burggrafenamt und im Vinschgau mussten die Bauern immer schon mit Trockenheit kämpfen. Die Regionen sind von hohen Gebirgsketten umgeben und der durchschnittliche Niederschlag liegt nur bei etwa 500 mm pro Jahr. Daher entwickelte man hier für die Bewässerung der Obstplantagen so genannte Waale, die das Wasser transportierten und entsprechend verteilten. Man grub lange Bewässerungskanäle, für die Kandeln (Rohre aus Holz) als Leitungen dienten. Diese Form der Bewässerung begann bereits im 12. Jahrhundert und noch heute nutzt man einige Waale zu diesem Zweck. Um die Waale kontrollieren und warten zu können, legte man Waalwege und mit Hilfe von Waalschellen wurde der konstante Fluss des Wassers angezeigt. Da jedoch das Warten der Waale äußerst aufwändig war, wurde der Großteil durch ein System neuer Rohrleitungen ersetzt. Heute sind die Waalwege sowohl bei Einheimischen als auch bei Gästen sehr beliebt, um gemütliche Wanderungen zu unternehmen.
Urlaub in Südtirol: Unterwegs auf den Waalwegen
Viele der Wege verlaufen nur mit geringer Steigung und können mit normalem Schuhwerk begangen werden. Unterwegs kann man den schönen Ausblick auf die umliegende Bergwelt genießen und auch für Familien mit Kindern sind die Waalwege sehr empfehlenswert. Wunderschön ist beispielsweise der Algunder Waalweg im Burggrafenamt, der insgesamt sechs Kilometer lang ist und von Oberplars bis Gratsch verläuft. Ausgangspunkt dieser Wanderung ist die Ortschaft Töll, ab Oberplars wandert man dann durch Obstwiesen mit herrlichem Blick auf das Schloss Plars. Sehr schön ist auch das alte Dorf von Algund Mühlbach, das von Weinbergen umgeben ist. Weiter geht es dann in Richtung Meran, hier ist die Landschaft von Obstbäumen, Zypressen und Palmen geprägt und erinnert ein wenig an die Toskana. Wer noch Lust dazu hat, weiter zu wandern, wählt die Tappeinerpromenade mit dem Abstieg in Meran Obermais. Von Meran gelangt man dann mit dem Bus nach Töll zurück. Ein weiterer gemütlicher Weg verläuft oberhalb der Ortschaften Tscherms, Marling und Lana. Der Einstieg in der Raffengasse ist zunächst relativ steil, dann jedoch geht es eben weiter und man hat auch die Möglichkeit, entlang der Strecke einzukehren, um sich zu stärken und die Natur auf sich wirken zu lassen. Besonders im Herbst sind die Waalwege daher eine perfekte Gelegenheit, um die letzten Sonnenstrahlen und die bunt gefärbte Südtiroler Landschaft vor den kalten Wintermonaten zu genießen.
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