Die Ultner Urlärchen stehen in einem Bannwald in 1.430 m Seehöhe am Rande von St. Gertraud im Ultental. Unübersehbar ragen sie in den Himmel, bis zu 36 m hoch und mit einem Stammumfang von 8 Metern. Wind und Wetter haben ihnen im Lauf der Jahre stark zugesetzt, sogar Spuren von Blitzeinschlägen sind in den Wipfeln deutlich erkennbar. Dennoch scheinen sie unverwüstlich, die drei mächtigen Riesen im Ultental, und Jahr für Jahr treiben sie wieder in zartem Grün aus.
Die Ultner Ur-Lärchen
Über das tatsächliche Alter der Urlärchen gehen die Meinungen auseinander. Zweifellos zählen sie zu den ältesten Nadelbäumen Europas, doch da die Bäume im Inneren morsch sind, ist das genaue Alter nur schwer zu bestimmen. Bei einer 1930 umgestürzten vierten Lärche wurden über 2000 Jahresringe gezählt, und so nimmt man für die drei anderen gerne ein ähnlich sagenhaftes Alter an. Eine Diplomarbeit, die 2004 an der Universität Innsbruck abgefasst wurde, kommt allerdings unter Anwendung verschiedener Berechnungsverfahren auf nur rund 850 Jahre. Allgemein nimmt man heute ein Alter von rund 1000 Jahren an.
Auch damit sind die Urlärchen wahre Methusaleme und könnten sicherlich viel erzählen. Immerhin haben sie so die gesamte Geschichte der Grafschaft Tirol von ihren Anfängen im frühen Mittelalter bis zum Ende der Habsburgermonarchie miterlebt, und natürlich auch die wechselvolle Geschichte der letzten 100 Jahre. Doch sprechen können sie nicht, und so legen sie nur stumm Zeugnis ab von der Kraft der Natur, die uns Menschen überdauert.
Die ältesten Bäume Europas
Lärchen werden übrigens auch heute noch auf vielfältige Weise genützt. Das Holz der Bäume ist wegen seines Harzreichtums besonders resistent gegen Witterungseinflüsse und wird deshalb als Bau- und Möbelholz verwendet. Ein mit Lärchenschindeln gedecktes Dach hält problemlos mehrere Jahrzehnte. Auch das Harz, in Südtirol Lörget genannt, wird gesammelt und als Volksheilmittel, aber auch als Rohstoff für die Industrie verwendet.
Zu erreichen ist das beeindruckende Naturdenkmal der Ultner Urlärchen über einen bequemen Fußweg. Ein Rastplatz mit Bänken und einem Brunnen – natürlich aus Lärchenholz – lädt zum beschaulichen Verweilen im Schatten der Baumriesen. Informationstafeln erzählen von der Geschichte der Urlärchen und informieren über ihren Besonderheiten.
Ein Tipp von der Umweltschützerin Moni aus Südtirol. Sie ist ein absoluter Naturfreak und versucht ihre Freizeit so oft wie möglich an der frischen Luft zu verbringen.
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