Auf diversen Jahrmärkten zahlten die Leute bares Geld, um die „größte Frau Europas“ sehen zu können. Und raten Sie jetzt einmal, woher diese gigantische Erscheinung kam … Genau! Aus dem Südtiroler Ridnauntal!
Und dieses Tal hat noch etwas Großes hervorgebracht, das auch viele Leute von überall her anzieht. In diesem Fall handelt es sich allerdings um ein Naturdenkmal von eindrucksvoller Gestalt – die Burkhardklamm im Talschluss von Ridnaun.
Burkhardklamm
Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte man die Klamm für Wanderer geöffnet, und im Laufe der Jahre wurde sie zu einem beliebten Ausflugsziel. Wer kann es ihr verdenken? Mit dem rauschenden Fernerbach, der hier naturgewaltig in die Tiefe donnert, kann der Besucher die Kraft von Mutter Natur in all ihrer Ursprünglichkeit erleben. Dann zog der Erste Weltkrieg ins Land und leitete unweigerlich den Verfall der Brücken und Steige ein.
Glücklicherweise fasste man sich einige Jahrzehnte später (es war tatsächlich erst im Jahre 2006) doch noch ein Herz und setzte den „Panoramaweg“ wieder instand. Heute kann man hier – nomen est omen – eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Berge der Stubaier Alpen sowie die Täler und Wälder genießen. Mit jedem Schritt.
Den Beginn macht der Bergbau
Den Startpunkt der Wanderung markiert das Bergbaumuseum in Maiern. Hier erfahren Sie allerlei Wissenswertes über die glorreiche Bergbau-Vergangenheit der Region, die für ihre Silber-, Zink- und Bleivorkommen bekannt war. Anschließend erfolgt der wildromantische Aufstieg zur Klamm über den Wanderweg Nummer 9. In etwa 45 Minuten ab dem Museum sollten Sie die Felsspalte erreicht haben. Entlang des unbändigen Baches, durch urige Waldpassagen. Während des Aufstiegs können sie die Urgewalt des Flusses, der sich durch den Felsen kämpft, aus nächster Nähe miterleben – direkt von den Holzbrücken aus.
Im Verlauf der Wanderung kommen Sie schließlich an der Staumauer am Aglsboden vorbei, und das bedeutet nun, dass das Ende der Klamm erreicht ist. Sie können dem Weg Nummer 9 aber noch ein Stückchen weiter folgen. Es wartet letztendlich noch eine kleine Ansammlung von Schutzhütten auf Ihre Einkehr – die Aglsbodenalm (auf über 1.700 Metern Seehöhe), die Grohmannhütte (2.254 Meter, mit Matratzenlager) und die Teplitzerhütte (mit Zimmern und Matratzenlager), die auf einer Höhe von mehr als 2.500 Metern mutig auf einem Felsen thront und dabei eine unschlagbare Aussicht preisgibt.
Hoch hinaus zum Becherhaus
Es geht aber auch noch ein bisschen höher – das Becherhaus ist über teilweise glatte Felsen, grobe Steinstufen und eine Gletscherzunge zu erreichen. Das letzte Stück ist mit einem Seil gesichert und erfordert noch eine gute Portion Kraft und Durchhaltevermögen. Doch dann ist es geschafft, und man steht in einer Höhe von mehr als 3.000 Metern über schneebedeckten Bergspitzen. Die höchstgelegene Schutzhütte Südtirols hat auch für Sie ein Plätzchen zum Übernachten anzubieten – inklusive der ebenfalls höchstgelegenen Kapelle des Landes.
Während die Durchquerung der Klamm auch mit Kindern machbar ist, sollte der weitere Weg zu den höher gelegenen Schutzhütten nur von gut trainierten Bergfüchsen in Angriff genommen werden. Besonders der Weg zur Becherhütte erfordert große Alpinisten-Geschicklichkeit.
Ein Parkplatz steht übrigens beim Bergbaumuseum bereit. Auch ein öffentlicher Bus fährt vom Bahnhof in Sterzing ab und hält in Maiern.
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