Seit 2005 sind 11 Südtiroler Apfelsorten auch EU-weit als regionale Spezialität anerkannt und mit dem Gütesiegel g.g.A. (geschützte geografische Angabe) ausgezeichnet! Die Bezeichnung „g.g.A.“ garantiert für hohe und geprüfte Qualitätsstandards, Ursprünglichkeit und umweltschonenden Anbau.
Rund 950.000 Tonnen Äpfel werden jährlich in Südtirol geerntet; das entspricht 12% der europäischen und 50% der italienischen Apfelernte! Etwa die Hälfte davon geht in den Export nach Mittel- und Osteuropa, wobei Deutschland mit 2/3 der Exportmenge den Löwenanteil ausmacht.
Seit Jahrtausenden ist der Apfel – dessen Herkunft übrigens in Asien liegt – ein wertvolles Nahrungsmittel. Reich an Vitaminen (v.a. Vitamin C und E), Spurenelementen (Pektin) und Mineralstoffen (Kalium!) ist er ein natürlicher Energiespender, der Durst löscht und Hunger stillt. Mit einem einzigen (rohen) Apfel führen Sie Ihrem Körper schon 20% des Tagesbedarfes an Vitamin C, 25% des Tagesbedarfes an Vitamin E und 10% der benötigten Ballaststoffe zu. Die meisten Vitamine und Mineralstoffe befinden sich übrigens in der Schale, essen Sie Ihren Apfel deshalb unbedingt ungeschält.
In früheren Jahrhunderten wurde der Apfel von den Bauern in Südtirol vorwiegend zur Selbstversorgung angebaut. Aber schon damals wurden Äpfel exportiert und galten – etwa am Kaiserhof – als Luxusgut. Heute erstreckt sich das Anbaugebiet für den Südtiroler Apfel von Salurn im Süden über das Etschtal und die Hügel des Burggrafenamtes bis ins Vinschgau. Auch im Eisacktal und in der Umgebung von Brixen werden Äpfel angebaut. Die Gesamtanbaufläche beträgt etwa 18.000 Hektar und bildet damit das größte geschlossene Obstanbaugebiet in Europa. Dennoch sind die meisten der 8.000 Betriebe – zumeist Familienbetriebe – mit durchschnittlich 2,5 bis 3 Hektar recht klein strukturiert. Besonderen Wert legt man in Südtirol traditionell auf umweltschonende Anbaumethoden.
Beim sogenannten „integrierten Anbau“ achtet man, zuerst die Widerstandskräfte der Natur zu nützen, das heißt, dass etwa Nützlinge geschont und ihre Ausbreitung sogar gezielt gefördert wird. Für Meise, Wiedehopf und andere Höhlenbrüter werden Nistkästen aufgestellt, für Mauswiesel oder Natter Steinhügel belassen oder errichtet. Ausgewählte Pflanzenschutzmittel kommen erst in Ausnahmefällen zum Einsatz, nach Möglichkeit werden Schädlinge erst etwa durch den gezielten Einsatz von Duftstoffen verwirrt und an der Vermehrung gehindert.
Seit den 1980er-Jahren werden in Südtirol auch Bio-Äpfel angebaut, sowohl in organisch-biologischem Anbau, d.h. naturnah ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger, als auch biologisch-dynamisch nach der Lehre von Rudolf Steiner. Insgesamt macht die Bioproduktion in Südtirol bereits ca. 4% der gesamten Apfelernte aus und Südtirol ist damit der größte Bio-Apfel-Lieferant Europas!
Ein Tipp von der Landwirtin Gretl, die mit Ihrer Familie einen Hof in Tirol bewirtschaftet.
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