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[ 23.10.2009 ]

Rund um die Kastanie

Dem aufmerksamen Reisenden oder Wanderer fällt auf, dass ein Baum aus den Mischwäldern an den Hängen des Eisacktales unverkennbar heraus sticht: die Kastanie – oder die Keschtn, wie die Einheimischen sagen.

Vom Ritten bei Bozen bis hinauf nach Brixen zieht sich das Band von Kastanienhainen, und durch diese wunderschöne, malerische Landschaft führt auch der Keschtnweg vom Vahrner See bis zum Schloss Runkelstein. Zahlreiche und einzigartige Natur- und Kunstdenkmäler liegen an diesem Wanderweg, die Rittner Erdpyramiden etwa oder die Klöster Säben und Neustift, das Renaissanceschloss Felthurns, Klausen mit seinem mittelalterlichen Stadtkern, die Menhire auf der Tschötscher Heide und bei Villanders und vieles mehr. Die gesamte Strecke des Keschtnweges (ca. 60 km) ist in drei Tagen zu bewältigen. Es können aber auch nur einzelne Teilstücke oder Rundwanderungen begangen werden. Gerade im Herbst sind die Wanderungen entlang des Keschtnweges ein ganz besonderes Erlebnis, wenn sich die Mischwälder in bunter Farbenpracht zeigen und die majestätischen Kastanienhaine eine wunderbare Ruhe ausstrahlen.

Eisacktaler Kastanienwochen & 13. Keschtnigl

Mehr und vielfältiger als die meisten anderen Baumarten in Europa hat die Edelkastanie das Leben der Bevölkerung geprägt. Man kann sie durchaus als „Brotbaum“ bezeichnen, war die Kastanie doch bis in die Neuzeit hinein während des halben Jahres wichtiges Nahrungsmittel. Kastanienmehl war Basis vieler Gerichte der Bauernküche, auch Kastanienschnaps wurde (und wird) gebrannt, ja sogar Bier lässt sich aus der Kastanie brauen. Erst im 20. Jahrhundert ging die Bedeutung der Kastanie stark zurück, galt sie doch zumeist als Arme-Leute-Essen. Dabei ist die Kastanie ein wertvolles Nahrungsmittel. Sie hat einen sehr hohen Stärkeanteil, aber nur minimalen Fettgehalt, und liefert hochwertige Kohlenhydrate, Eisen, Phosphor sowie Kalium, Vitamin C und Beta-Karotin. Kastanien sättigen zwar rasch, haben aber nur wenige Kalorien und sind alles andere als „Dickmacher“.

Im Eisacktal weiß man die Kastanie nach wie vor zu schätzen und würdigt sie auch mit mehreren Veranstaltungen. Die Eisacktaler Kastanienwochen vom 23. Oktober bis 8. November 2009 widmen sich v.a. den kulinarischen Qualitäten der Kastanie. Die Gastronomiebetriebe entlang des Keschtnweges komponieren ihre Menüs ganz im Zeichen der Kastanie und servieren eine reiche Auswahl an traditionellen Gerichten und neuen Kreationen. Genießer dürfen sich da auf etliche kulinarische Highlights freuen!

Bereits zum 13. Mal veranstaltet der Verein „Keschtnrunde“ aus Feldthurns den Keschtnigl (3. bis 8. November 2009). Diese Veranstaltung ist der Kastanie in ihrer ganzen kulturellen Bedeutung gewidmet. Bei den täglichen Wanderungen und abendlichen Konzerten, Lesungen und Theatervorführungen dreht sich alles um die Kastanie. Ein Erlebnis ist auch der Niglmarkt am 7.11. in Feldthurnsmit zahlreichen Erzeugnissen aus Landwirtschaft und Handwerk, buntem Markttreiben und Musik. 1979 als lokaler Event gegründet wächst der Keschtnigl seither jedes Jahr ein Stück und bespielt mittlerweile entlang des Keschtnweges fast das ganze Eisacktal. Der Eintritt zu allen Keschtnigl-Veranstaltungen ist übrigens kostenlos!

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