Ihre Geschichte reicht weit ins Mittelalter zurück, bereits aus dem Jahr 1285 stammt ein Dokument, in dem die Muthöfe erstmals schriftlich erwähnt werden. Dabei handelt es sich um das älteste Urbar von Schloss Tirol aus der Zeit Meinhards II., in dem die Abgaben, welche die einzelnen Höfe an den Landesfürsten zu leisten hatten, aufgelistet sind. Erwähnt werden darin die Höfe Hochmuth, Mittermut, der „rote burggraven“ (der heutige Talbauer) und Untermut. Alle diese Höfe liegen in rund 1.200 m Seehöhe, waren damals wie heute ganzjährig bewohnt und bewirtschaftet und lebten hauptsächlich von Alm-, Heu- und Milchwirtschaft. Auch auf der heutigen Leiteralm in 1.550 m Seehöhe sind damals zwei ganzjährig bewirtschaftete Schweighöfe verzeichnet.
Über Jahrhunderte waren die Muthöfe nur über schmale Saumpfade erreichbar, später führte wenigstens die Kabinenseilbahn „Hochmut“ in die Nähe und ermöglichte den Transport von Lebensmitteln und Gütern zu den Höfen. Seit einigen Jahren gibt es nun auch einen Fahrweg, der das Leben auf den Höfen um einiges erleichtert. Die Seilbahn ist übrigens nach wie vor in Betrieb und bringt die Wanderer zum Gasthof Hochmut. Die Fahrt mit der Seilbahn bietet einen prächtigen Panoramablick über Dorf und Schloss Tirol und über dieKurstadt Meran. Selbstverständlich sind die Muthöfe auch zu Fuß über einen Wanderweg – Teil des Meraner Höhenweges – erreichbar und so lohnendes Ziel oder Zwischenstation für einen schönen Ausflug.
Die Bewirtschaftung der extrem steilen Hänge war natürlich zu allen Zeiten sehr beschwerlich und mühsam. Der Einsatz von Maschinen ist hier praktisch unmöglich. Heute verdient man sich mit dem Tourismus ein Zubrot, der Hochmuth-Hof ist z.B. ein beliebtes Gasthaus mit schönem Biergarten. Auch Zimmervermietung und der Verkauf der eigenen landwirtschaftlichen Produkte direkt an die Gäste sichert das Auskommen. Außerdem sind die Wiesen auf der Mut begehrte Startplätze für Paragleiter geworden. Bei allen Modernisierungen und Restaurierungen der letzten Jahre hat man aber stets darauf geachtet, die historischen Strukturen zu erhalten, so dass die Muthöfe auch heute noch sehr authentische Zeugen der traditionellen bäuerlichen Kultur und Lebensweise sind.