Klöckeln, ein Adventbrauch im Sarntal
Beide Zufahrten sind oft wegen Schneelage oder Steinschlag gesperrt, eine dritte Straße über den Ritten ist so eng und kurvenreich, dass sie für Busse oder LKWs nicht befahrbar ist.
So existiert also im Sarntal auch noch ein uralter Adventsbrauch, das Klöckeln. Das Klöckeln wird an den drei Donnerstagen vor der Wintersonnwende ausgeübt. Weiß vermummte und maskierte Gestalten in Tracht ziehen in der Dunkelheit mit Musik, Lärm, Bockshorntuten, Schellen und Getöse durch die Dörfer im Sarntal und „klocken“ (klopfen) an die Haustüren. Sie singen das „Klöckellied“ – „Heint ischt uns eine heiligschte Klöckelsnocht“ – und bitten damit um milde Gaben: „Iez werd man uns boll a gibrotne Wurst bringin/Jo, sei`s a gebrotne Wurst odr sei`s a Stuck Speck/So gien olt mir Klöcklar mit Freidn aweck“, so heißt es am Schluss des Klöckelliedes. Haben sie die Gaben erhalten, bedanken sich die Klöckler mit einem Danklied und wünschen „a glickselige güete Nocht und a freidnreichs nuis Jour“.
Zu den Figuren, die beim Klöcklzug keinesfalls fehlen dürfen, gehören der Zieharmonikaspieler und der Lottrsackträger. Ersterer sorgt für die musikalische Umrahmung, während der Lottrsackträger von den Hausbesitzern und den Zuschauern Geld einsammelt. Der Zieharmonikaspieler begleitet auch das Danklied, ist beim Klöckellied jedoch still. Eine besondere Rolle spielen auch noch das Zusslmandl und das Zusslweibele, ein Ehepaar, wobei natürlich beide Figuren von Männern dargestellt werden. Die Gestalten symbolisieren den Kampf des Winters mit dem Frühling. Alle Masken sind übrigens handgefertigt und aus Naturmaterialien wie grobem Stoff, Schafwolle, Fell oder Baumbart hergestellt; faschingsähnliche Masken sind verpönt.
Am Ende der Klöckelnacht wird auf dann einem Bauernhof gefeiert. Man legt die Masken ab, und es wird gegessen, getanzt, gesungen und getrunken. Früher hat man die gesammelten Gaben erst am Stefanitag verzehrt, da der Advent ja Fastenzeit ist. Das Klöckeln war ursprünglich im gesamten Alpenraum verbreitet, und es geht vermutlich auf den germanischen, vorchristlichen Kult der Wintersonnwende zurück. Im Zuge der Christianisierung wurde dieser Kult – wie so viele andere auch – immer stärker von christlicher Symbolik überlagert und mit der christlichen Legende von der Herbergssuche verbrämt. Im Sarntal können Sie aber noch eine sehr urtümliche, authentische Variante dieses Brauches erleben, in der noch viele „heidnische“ Elemente unverhohlen zutage treten!
So existiert also im Sarntal auch noch ein uralter Adventsbrauch, das Klöckeln. Das Klöckeln wird an den drei Donnerstagen vor der Wintersonnwende ausgeübt. Weiß vermummte und maskierte Gestalten in Tracht ziehen in der Dunkelheit mit Musik, Lärm, Bockshorntuten, Schellen und Getöse durch die Dörfer im Sarntal und „klocken“ (klopfen) an die Haustüren. Sie singen das „Klöckellied“ – „Heint ischt uns eine heiligschte Klöckelsnocht“ – und bitten damit um milde Gaben: „Iez werd man uns boll a gibrotne Wurst bringin/Jo, sei`s a gebrotne Wurst odr sei`s a Stuck Speck/So gien olt mir Klöcklar mit Freidn aweck“, so heißt es am Schluss des Klöckelliedes. Haben sie die Gaben erhalten, bedanken sich die Klöckler mit einem Danklied und wünschen „a glickselige güete Nocht und a freidnreichs nuis Jour“.
Zu den Figuren, die beim Klöcklzug keinesfalls fehlen dürfen, gehören der Zieharmonikaspieler und der Lottrsackträger. Ersterer sorgt für die musikalische Umrahmung, während der Lottrsackträger von den Hausbesitzern und den Zuschauern Geld einsammelt. Der Zieharmonikaspieler begleitet auch das Danklied, ist beim Klöckellied jedoch still. Eine besondere Rolle spielen auch noch das Zusslmandl und das Zusslweibele, ein Ehepaar, wobei natürlich beide Figuren von Männern dargestellt werden. Die Gestalten symbolisieren den Kampf des Winters mit dem Frühling. Alle Masken sind übrigens handgefertigt und aus Naturmaterialien wie grobem Stoff, Schafwolle, Fell oder Baumbart hergestellt; faschingsähnliche Masken sind verpönt.
Am Ende der Klöckelnacht wird auf dann einem Bauernhof gefeiert. Man legt die Masken ab, und es wird gegessen, getanzt, gesungen und getrunken. Früher hat man die gesammelten Gaben erst am Stefanitag verzehrt, da der Advent ja Fastenzeit ist. Das Klöckeln war ursprünglich im gesamten Alpenraum verbreitet, und es geht vermutlich auf den germanischen, vorchristlichen Kult der Wintersonnwende zurück. Im Zuge der Christianisierung wurde dieser Kult – wie so viele andere auch – immer stärker von christlicher Symbolik überlagert und mit der christlichen Legende von der Herbergssuche verbrämt. Im Sarntal können Sie aber noch eine sehr urtümliche, authentische Variante dieses Brauches erleben, in der noch viele „heidnische“ Elemente unverhohlen zutage treten!
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