Suche Navigation Map
Search
Urlaubsplaner

Getreideharpfen in Tirol

Viel hat sich in der Landwirtschaft Tirols in den letzten 50 Jahren verändert. Wer sich aufmerksam durchs Land bewegt wird allerdings noch zahlreiche Spuren alter Arbeitsweisen entdecken.

Getreideharpfen in Tirol
Getreideharpfen in Tirol

Immer wieder stößt man auf Tirols Wiesen und Feldern noch auf die teils hohen, leiterartigen Holzgerüste, die sogenannten „Harpfen“. Diese dienten vormals dem Nachreifen von Hülsenfrüchten und Getreide sowie zum Trocknen des frisch geschnittenen Heus. Ähnliche Holzkonstruktionen finden wir im gesamten Ostalpenraum. Getreide oder Hülsenfrüchte müssen ja am Feld noch nachreifen bzw. abtrocknen, ehe sie gelagert werden können. In den klimatisch feuchteren Gebirgsregionen ist dieses Abtrocknen am Acker allerdings nicht gesichert, so dass man Holzgerüste errichtete, um das Trocknen zu beschleunigen.

Die Grundform dieser Trockengerüste besteht aus zwei senkrechten Holzstehern, die mit dem einen, dickeren Ende in die Erde versenkt werden. In diese Steher sind in regelmäßigen Abständen Löcher gebohrt, in die dann waagrecht Stangen geschoben werden. Die Harpfen wurden üblicherweise im rechten Winkel zur Wetterseite ausgerichtet, um Wind und Regen möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten. Zusätzlich wurden sie aber auch noch mit schrägen Stützen abgesichert, um den Winddruck abzufangen. Manchmal ist auch noch ein schmales Satteldach als Witterungsschutz oben aufgesetzt. Das Grundelement so eines Getreideharpfens lässt sich bei Bedarf noch in Längsrichtung um zusätzliche Elemente erweitern. Die Harpfen können aber auch parallel ausgerichtet und gegeneinander abgestützt werden.

Nach der Ernte wurde das Getreide zu diesen Trockengerüsten gebracht, um es dort auf den waagrechten Stangen aufzuhängen. Diese Arbeit wurde normalerweise von zwei Männern verrichtet: einer reicht die gebündelten Garben hinauf, wo sie ein zweiter, der auf der Harpfen stand, auf die Stangen schlichtet. Dort blieben sie meist bis Oktober, wenn die andere Feldarbeit erledigt war.

Die Landwirtschaft hat sich allerdings in Tirol wie auch in weiten Gebieten der Alpen in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Nicht nur, dass auch hier die menschliche Arbeitskraft weitgehend durch Maschinen ersetzt wurde, was gravierende Folgen für die Bevölkerungsstruktur und die Erwerbsmöglichkeiten hatte. Auch die Struktur der Landwirtschaft selbst hat sich gewandelt: Bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts war der Getreideanbau noch eine der Haupteinnahmequellen der Tiroler Bauern und außerdem wichtiger Teil der Selbstversorgung. Heute sind die Getreidefelder fast gänzlich verschwunden, und auch der Anbau von Hülsenfrüchten oder Erdäpfeln ist zurückgegangen. Die Erträge in den Gebirgsregionen sind einfach nicht konkurrenzfähig, so dass die meisten Bauern auf reine Vieh- und Milchwirtschaft umgestiegen sind. Damit sind aber auch die Nutzbauten, die einstmals für die Ernte wichtig waren, funktions- und nutzlos geworden. Wo noch Ackerbau betrieben wird, haben die auf den Feldern liegenden, maschinell erzeugten gepressten und folierten Rundballen die Heumanderln und Harpfen ersetzt.

Gelegentlich werden die Getreideharpfen noch zum Trocknen von Heu verwendet. Sonst werden sie meist nur mehr als nostalgische Relikte und Zeugen einer vergangenen bäuerlichen Kultur und Arbeitswelt erhalten.

Wie gefällt Ihnen der Inhalt dieser Seite?
Bitte geben Sie uns Feedback!

Hotel des
Monats
Hotel Plunhof

★★★★sSüdtirol

Hotel Plunhof
  • familiärste Wellnesshotel
  • wandern - biken
  • Entdecken, Genießen, Faulenzen
  • Spa Minera
  • Acqua Minera
  • würzige Weine
  • gemeinsam aktiv sein

Urlaubsangebote

Die besten
Tipps
mehr zum Thema
Advent in der Silberregion Karwendel
http://www.silberregion-karwendel.com
Tirol im Advent: Ausgewählte Highlights für Ihren Urlaub
Herz-Jesu-Feuer
Photo: Wikipedia-User: Noclador - GFDL
Die Top Südtiroler Kulturevents
Ostern in Imst
© Foto: Imst Tourismus (Abdruck honorarfrei)
Ostern in Imst
Palmeselprozession in Thaur
© Palmeselprozession in Thaur
Palmeselprozession in Thaur
Der blaue Schurz
© Südtirol Marketing/Stefano Scatà
Der blaue Schurz
Imster Schemenlaufen
Photo: TVB Imst - Lizenz: CC BY-ND 2.0
Gelebte Tradition - Einzigartiges Brauchtum in Tirol
Zusslrennen in Prad
Foto: © carnivalkingofeurope.it
Das Zusslrennen in Prad am Stilfserjoch
Doggln traditionelles Schuhwerk aus Tirol
© Alpbachtal Seenland Tourismus
Doggln – traditionelles Schuhwerk aus Tirol
Advent in der Silberregion Karwendel
http://www.silberregion-karwendel.com
Advent in der Silberregion Karwendel
Wirtshausausleger in Tirol und Südtirol
Foto: © WanderGroschi & CGK
Wirtshausausleger in Tirol und Südtirol
Das Haydn Orchester
© Das Haydn Orchester
Das Haydn Orchester
Martini in Südtirol
Foto: © Dieter Schütz - Pixelio.de
Martini in Südtirol
Blasmusikkapelle
Kurverwaltung Meran - CC BY-SA 2.0
Tiroler Blasmusik
Rinder auf der Alm
Photo: Madeleine Schäfer - GNU-FDL
Almwirtschaft in Tirol und Südtirol
Almabtrieb Kufstein
Photo: Wikipedia-User: Saharadesertfox - GFDL
Almabtrieb in Tirol und Südtirol
Schützenkompanie - Ehrensalve
Photo: Wikipedia-User: Henryart - GFDL
Die Tiroler Schützen
Sonnenuhr
Photo: flickr-User: digital cat - CC BY 2.0
Sonnenuhren in Südtirol
Tiroler Hut
Photo: Wikipedia-User: Axelator - Public Domain
Der Tirolerhut
Herz-Jesu-Feuer
Photo: Wikipedia-User: Noclador - GFDL
Herz Jesu Feuer in Tirol
Glockengießen in Tirol
© Torsten Bolten CC BY-SA 3.0
Glockengießen in Tirol
Auskehren in Imst

Neben dem großen und bunten Schemenlaufen erfreut sich ein weiterer „klassischer“ Faschingsbrauch in Imst größter Beliebtheit: das Auskehren am Faschingsdienstag.

mehr Mehr Infos…

Top Hotels


Schließen
Schließen