Palmeselprozession in Thaur
Die Prozession führt von Thaur in die Nachbargemeinde Rum und wieder zurück. Rum gehörte früher zur Pfarre Thaur, ist aber inzwischen eine eigenständige Pfarrei. Die Palmsonntagsprozession wird dennoch nach wie vor nach altem Brauch abgehalten.
Hölzerne Palmesel
Im Mittelpunkt dieser Prozession steht der Thaurer Palmesel, ein holzgeschnitzter Esel, auf dem eine fast lebensgroße, ebenfalls holzgeschnitzte, über 240 Jahre alte Christusfigur sitzt. Beide stehen auf einem vierrädrigen Wägelchen, das von den Ministranten gezogen wird. Christus hält in der linken Hand einen Palmzweig, während die rechte zum Segen erhoben ist. Die Gliedmaßen der Figur sind übrigens beweglich. Bekleidet ist sie mit einem dunkelroten Gewand und einem scharlachroten Umhang.
Die Prozession beginnt zu Mittag vor der Pfarrkirche von Thaur und zieht zum Romedikirchl und weiter nach Rum. Die Kinder und Ministranten tragen Palmbüsche, kunstvolle Palmstangen und kleine, holzgeschnitzte Esel mit, während die Musikkapelle Prozessionslieder spielt. Nach einer Andacht vor der Pfarrkirche von Rum geht es über Feldwege zurück nach Thaur.
Die Prozession am Palmsonntag gehört zu den ältesten Riten des Christentums und entstand vermutlich noch vor der Palmweihe. Der Einzug Jesu in Jerusalem sollte möglichst festlich nachgestellt werden, und spätestens seit dem 13. Jahrhundert war es üblich, einen Palmesel mitzuführen, auf dem eine Christusstatue saß. Oft setzten sich die Geistlichen ganz in der Nachfolge Christi selbst auf den Esel. Die Salzburger Erzbischöfe etwa machten einen Palmritt auf den Nonnberg, allerdings nicht auf einem ordinären Esel, sondern auf einem edlen Schimmel.
Die Prozession beginnt zu Mittag vor der Pfarrkirche von Thaur und zieht zum Romedikirchl und weiter nach Rum. Die Kinder und Ministranten tragen Palmbüsche, kunstvolle Palmstangen und kleine, holzgeschnitzte Esel mit, während die Musikkapelle Prozessionslieder spielt. Nach einer Andacht vor der Pfarrkirche von Rum geht es über Feldwege zurück nach Thaur.
Die Prozession am Palmsonntag gehört zu den ältesten Riten des Christentums und entstand vermutlich noch vor der Palmweihe. Der Einzug Jesu in Jerusalem sollte möglichst festlich nachgestellt werden, und spätestens seit dem 13. Jahrhundert war es üblich, einen Palmesel mitzuführen, auf dem eine Christusstatue saß. Oft setzten sich die Geistlichen ganz in der Nachfolge Christi selbst auf den Esel. Die Salzburger Erzbischöfe etwa machten einen Palmritt auf den Nonnberg, allerdings nicht auf einem ordinären Esel, sondern auf einem edlen Schimmel.
Eine fast ausgestorbener Brauch
Die Palmeselprozessionen waren im ausgehenden Mittelalter im gesamten deutschen Sprachraum, aber auch in den Niederlanden und im heutigen Belgien verbreitet. Die Reformation im 16. Jahrhundert und 250 Jahre später die Aufklärung beendeten allerdings in weiten Gebieten diesen Brauch. Heute gibt es nur noch in wenigen Orten eine Palmeselprozession, Thaur ist der einzige Ort in Tirol, wo diese Tradition noch lebendig ist.
Am Karfreitag gibt es in Thaur eine weitere Prozession, bei der ein lebensgroßer Christuskörper zu den Klängen der Trauermärsche spielenden Musikkapelle und zum Gebet des schmerzhaften Rosenkranzes durch das Dorf getragen wird. Abschließend wird der Christuskörper in der Kirche in ein großes „Heiliges Grab“ gelegt, das den gesamten Altarraum ausfüllt und bis zum Ostersonntag bestehen bleibt.
Am Karfreitag gibt es in Thaur eine weitere Prozession, bei der ein lebensgroßer Christuskörper zu den Klängen der Trauermärsche spielenden Musikkapelle und zum Gebet des schmerzhaften Rosenkranzes durch das Dorf getragen wird. Abschließend wird der Christuskörper in der Kirche in ein großes „Heiliges Grab“ gelegt, das den gesamten Altarraum ausfüllt und bis zum Ostersonntag bestehen bleibt.
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