Wirtshausausleger in Tirol und Südtirol
Traditionsbewusstsein wird wieder groß geschrieben, und so werden auch die alten Ausleger neu entdeckt. In den gepflegten historischen Zentren vieler Orte mit ihren mittelalterlichen oder barocken Bürgerhäusern gibt es noch viele traditionelle und kunstvoll gestaltete Wirtshausausleger und andere Nasenschilder. Diese alten Reklameschilder sollten Passanten auf ein Wirtshaus, ein Geschäft oder eine Werkstatt aufmerksam machen und zeigen immer ein repräsentatives Symbol dieses Geschäftes bzw. ein Logo, wie wir heute sagen würden. Sie sind über Kopf rechtwinkelig zur Hausmauer an dieser angebracht, so dass sie – wie eine „Nase“ – in die Straße hinein ragen und auch aus größerer Entfernung sichtbar sind.
Die ersten Reklameschilder
Diese Art der Kennzeichnung von Geschäften oder Wirtshäusern ist uralt. Schon in der Antike zur Römerzeit war es üblich, beim Eingang von Gasthöfen Sträuße aus Zweigen und Blattwerk aufzuhängen. Diese Tradition hat sich ja bis in die Gegenwart gehalten: Buschenschanken oder die Heurigen in Ostösterreich zeigen auch heute noch an, dass sie geöffnet haben, indem sie und einen „Buschen“ oder ein „Kranzl“ am Tor „ausstecken“.
Die ersten richtigen Nasenschilder waren wohl aus Holz und bemalt, erst ab dem Mittelalter sind in Tirol schmiedeeiserne Ausleger üblich. Dies ging Hand in Hand mit dem Aufschwung des Bergbaus in Tirol, der auch ein Aufblühen des metallverarbeitenden Handwerks und Gewerbes mit sich brachte. Tirol wurde besonders unter Kaiser Maximilian I. weltberühmt für seine Kanonen- und Glockengießereien und für seine Waffenschmieden. Der durch diese erste Industrialisierung entstandene Wohlstand wirkte sich natürlich auch auf andere Wirtschaftsbereiche, und hier besonders auf das Gastgewerbe aus, so dass auch die Wirtshäuser teure und aufwändig gestaltete schmiedeeiserne Ausleger anfertigen ließen. Die ältesten noch erhaltenen Ausleger in Tirol und Südtirol stammen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Die ersten richtigen Nasenschilder waren wohl aus Holz und bemalt, erst ab dem Mittelalter sind in Tirol schmiedeeiserne Ausleger üblich. Dies ging Hand in Hand mit dem Aufschwung des Bergbaus in Tirol, der auch ein Aufblühen des metallverarbeitenden Handwerks und Gewerbes mit sich brachte. Tirol wurde besonders unter Kaiser Maximilian I. weltberühmt für seine Kanonen- und Glockengießereien und für seine Waffenschmieden. Der durch diese erste Industrialisierung entstandene Wohlstand wirkte sich natürlich auch auf andere Wirtschaftsbereiche, und hier besonders auf das Gastgewerbe aus, so dass auch die Wirtshäuser teure und aufwändig gestaltete schmiedeeiserne Ausleger anfertigen ließen. Die ältesten noch erhaltenen Ausleger in Tirol und Südtirol stammen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.
Filigrane Kunstwerke
Neue Techniken erlaubten eine immer kunstvollere Verarbeitung des Schmiedeeisens. Spiralen, Spindeln, Blumen und allerlei Rankwerk in immer feinerer und zarterer Ausführung zeigen, dass die Schmiede die technischen Neuerungen rasch aufnahmen und umsetzten.
Im 20. Jahrhundert hat man viele der alten Nasenschilder verrosten lassen oder gar abmontiert. Inzwischen hat man sich aber doch wieder mehr der Traditionen besonnen und die Handwerkskunst dahinter schätzen gelernt. Die alten „Reklametafeln“ erstrahlen nun oft in neuem Glanz, werden liebevoll restauriert und gepflegt. Man muss nur mit offenen Augen durch die Gassen gehen, besonders in Innsbruck oder in Landeck, in Brixen, Klausen, Bozen und Sterzing, aber auch in kleineren Orten wie Villanders, Glurns oder St. Leonhard in Passeier finden wir schöne Beispiele dieser kleinen Kunstwerke. Gelegentlich kommen auch neue Ausleger hinzu, denn so mancher Wirt oder Geschäftsmann investiert lieber in ein originelles Nasenschild als in eine gewöhnliche Leuchtreklame.
Im 20. Jahrhundert hat man viele der alten Nasenschilder verrosten lassen oder gar abmontiert. Inzwischen hat man sich aber doch wieder mehr der Traditionen besonnen und die Handwerkskunst dahinter schätzen gelernt. Die alten „Reklametafeln“ erstrahlen nun oft in neuem Glanz, werden liebevoll restauriert und gepflegt. Man muss nur mit offenen Augen durch die Gassen gehen, besonders in Innsbruck oder in Landeck, in Brixen, Klausen, Bozen und Sterzing, aber auch in kleineren Orten wie Villanders, Glurns oder St. Leonhard in Passeier finden wir schöne Beispiele dieser kleinen Kunstwerke. Gelegentlich kommen auch neue Ausleger hinzu, denn so mancher Wirt oder Geschäftsmann investiert lieber in ein originelles Nasenschild als in eine gewöhnliche Leuchtreklame.
geschrieben von Gerhard Waiz
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